Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch verkündete am Rande der WM in Altenberg fast beiläufig eine faustdicke Überraschung: Sein Vater Norbert Loch, hört nach der aktuellen Saison vorzeitig als deutscher Bundestrainer auf.
"Mein Dad tritt nach der Saison zurück. Der Patric Leitner übernimmt", sagte Felix Loch nach dem Gewinn von WM-Bronze im Einzel. Der 61-jährige Norbert Loch ist seit 2008 Cheftrainer der deutschen Rodler, sein Vertag lief ursprünglich noch bis 2026.
Erfolgreichster Rodeltrainer aller Zeiten
Der Rodel-Weltverband FIL hatte erst vor Saisonbeginn Lochs unglaubliche Leistung hervorgehoben. Als Bundestrainer sorgte Loch bislang für 22 Olympia- und 95 WM-Medaillen (Stand 27.1.24). 2008 hatte er als Bundestrainer die Nachfolge von Thomas Schwab angetreten. Zuvor war Loch 17 Jahre lang bayerischer Landestrainer der Rodler.
"Ich finde es schön, dass er es gesagt hat. Das passt eigentlich ganz gut", sagte Norbert Loch in der ARD zu Tränen gerührt: "Die Tränen habe ich deshalb, weil der Felix es gesagt hat." Neben seinem Sohn Felix gehören auch die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt und Natalie Geisenberger zu den Athletinnen und Athleten, die Loch in die Weltspitze führte.
Olympiasieger wird neuer Bundestrainer
Nachfolger Patric Leitner kommt ebenfalls aus der bayerischen Rodelschule. Der gebürtige Berchtesgadener gewann als Aktiver im Doppel mit Alexander Resch sieben Mal den Gesamtweltcup. Größter Triumph: Olympia-Gold 2002 in Salt Lake City und vier Mal Weltmeister.
Nach der aktiven Karriere legte Leitner die Trainerprüfung an der Sporthochschule in Köln ab, zuletzt war er im deutschen Rodelverband als Bundesstützpunkt-Trainer Berchtesgaden im Einsatz.
Fußbruch beim Badminton-Spielen
Seine "Ernennung" durch Felix Loch verfolgte Leitner in Altenberg im Krankenhaus: Er hatte sich beim Badminton-Spielen mit der Mannschaft den Fuß gebrochen.
Felix Loch lobte den Nachfolger seines Vaters dennoch überschwänglich: "Da sind wir dann sehr, sehr gut aufgestellt. Da haben wir einen sehr, sehr guten Nachfolger. Da mache ich mir keine Sorgen über die nächsten Jahre."