Felix Rösle
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Ski-WM der Junioren: DSV-Nachwuchs brilliert und macht Hoffnung

Ski-WM der Junioren: DSV-Nachwuchs brilliert und macht Hoffnung

Während die deutsche WM-Bilanz in Saalbach-Hinterglemm eher mau ausfiel, sorgte der DSV-Nachwuchs bei der U21-WM für historische Erfolge. Benno Brandis und Felix Rösle holten überraschend Gold - und auch andere Athleten konnten überzeugen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Auf Weltcup-Ebene kriselt es im Männer-Speed-Team gehörig - Rücktritte (Thomas Dreßen, Josef "Pepi" Ferstl), Verletzungen (Jacob Schramm) und Krankheiten (Andreas Sander) machen dem DSV zu schaffen. Doch beim Blick auf die Junioren-WM, die zwischen dem 27. Februar und dem 6. März im italienischen Tarvisio stattfand, kommt Hoffnung auf.

Die deutschen Youngster konnten bei der U21-WM mit zwei überraschenden Goldmedaillen und weiteren soliden Ergebnissen aufzeigen - die Nachwuchsarbeit scheint zu fruchten. Die Skifans dürfen sich auf die Zukunft freuen.

Felix Rösle holt Abfahrtstitel

In der Sprint-Abfahrt kürte sich Felix Rösle vom SC Sonthofen zum Juniorenweltmeister. Bei schwierigen Bedingungen - hohen Temperaturen und Regen - raste er bei zwei verkürzten Abfahrts-Durchgängen zur Bestzeit. Es war das erste Abfahrtsgold für den DSV seit 1988 (Kaspar Gilgenrainer).

Skigrößen wie Kjetil Andre Aamodt (Norwegen), Beat Feuz (Schweiz) oder Marco Odermatt (Schweiz) haben den Abfahrts-Junioren-Titel schon geholt - und konnten dann im Weltcup durchstarten.

Brandis wird Super-G-Weltmeister der Junioren

Dem Team gelang eine beachtliche Mannschaftsleistung in der Abfahrt: Insgesamt landeten drei DSV-Fahrer in den Top Fünfzehn: Simon Widmesser (WSV Oberaudorf) wurde Fünfter, Benno Brandis Zwölfter.

Letzterer zeigte nur zwei Tage später, wie schnell er ist: Überraschend raste Brandis zur WM-Goldmedaille im Super-G. "Ich hab es selber nicht erwartet", sagte der Allgäuer nach dem Rennen. "Ich wollte eine gute Platzierung machen, aber dass es für die Eins reicht, hätte ich nicht gedacht." Und auch sein Gold-Erfolg ist ein aus deutscher Sicht besonderer: In der Geschichte der Junioren-WM konnte bisher nur ein Deutscher den Super-G-WM-Titel vor Brandis holen - und das war Andreas Sander im Jahr 2008.

Rösle und Brandis für Weltcup-Finale qualifiziert

Die beiden Gold-Jungen, Rösle und Brandis, dürfen sich nicht nur über Edelmetall freuen, sondern müssen jetzt auch Flugtickets in die USA buchen. Beim Weltcupfinale in Sun Valley (22. - 27. März) starten nämlich neben den Top 25 der jeweiligen Disziplin und den 500-Punkte-Läufern auch die Junioren-Weltmeister. Das geschrumpfte deutsche Speed-Team kann die Verstärkung gut gebrauchen. Und die beiden Nachwuchstalente können das erste Mal Weltcupluft schnuppern - beide waren noch nie auf der höchsten Ebene des Skirennsports unterwegs.

Weitere solide Ergebnisse in Technik-Bewerben

Auch die Frauen konnten solide Ergebnisse einfahren: Antonia Reischl (2006) vom SC Partenkirchen wurde im Super-G Achte. Mit ihrer Teamkollegin Charlotte Grandinger aus München ist Reischl in der Team-Kombination auf dem undankbaren vierten Platz gelandet - mickrige fünf Hundertstelsekunden fehlten ihnen auf die Medaille, 15 Hundertstelsekunden waren es auf den Sieg. Im Riesenslalom wurde Laila Illig (WSV Isny) Sechste und verpasste Bronze um nur 15 Hundertstelsekunden, im Slalom wurde Charlotte Grandinger Zehnte.

Alter spielt im Junioren-Bereich wichtige Rolle

Was man bei den Junioren-Weltmeisterschaften nicht außer Acht lassen darf, ist das Alter. Generell spielen die Jahrgänge im Jugendbereich eine größere Rolle. Bei Jugendlichen, die körperlich noch nicht komplett ausgereift sind, kann jedes Jahr einen Unterschied machen. Und auch die Erfahrung - besonders in den Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G - gibt den älteren Athleten im Starterfeld oft Vorteile. Die Skirennfahrer treten erst ab 16 Jahren bei Abfahrten an.

Umso beachtlicher ist der Sieg des 18-jährigen Benno Brandis: Die anderen neun Athleten in den Top Ten waren alle ein bis zwei Jahre älter als er. Und auch vor der Super-G-Achten Reischl waren nur ältere Jahrgänge auf der Ergebnisliste zu finden. Das selbe gilt für Reischl/Grandinger in der Team-Kombi - die das deutlich jüngste Duo in den Top Fünf waren.

Die Youngster haben also noch Zeit, sich zu entwickeln - und feiern trotzdem schon grandiose Erfolge. Auf den ein oder anderen Athleten dürfen sich Ski-Fans jedenfalls auch im Weltcup freuen.