Ein Zeitungsbericht über den Gesundheitszustand von Pelé hatte am Wochenende für große Sorge um die brasilianische Fußball-Legende gesorgt.
Und der bewegte auch die brasilianische Nationalmannschaft. Auf der Abschlusspressekonferenz vor dem Achtelfinalspiel gegen Südkorea wurde es emotional. Assistent-Trainer César Sampaio bekam bei der Frage nach Pelé feuchte Augen.
"Alles, was wir tun können, ist zu beten"
Sichtlich berührt sprach der 54-Jährige über den kritischen Gesundheitszustand der brasilianischen Fußball-Legende. "Alles, was wir tun können, ist zu beten, ihm das Beste zu wünschen, in Gedanken bei ihm zu sein", sagte Sampaio mit zittriger Stimme.
Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte, was Pelé vielen seiner Landsleute bedeutet, er wurde in diesem emotionalen Moment geliefert. Erst am Samstag hatte die Zeitung "Folha de S. Paulo" berichtet, dass der 82-Jährige nicht mehr auf die Chemotherapie anspringe. Die Krebsbehandlung im Krankenhaus in São Paulo sei ausgesetzt worden, Pelé erhalte nur noch palliative Pflege.
Später meldete Pelé sich immerhin noch selbst und schrieb auf Instagram, dass er stark sei und Hoffnung habe. Doch zu diesem Zeitpunkt war längst klar: Millionen von Brasilianern machen sich große Sorgen um ihren einstigen Helden.
Pelé-Familie weist Berichte über baldigen Tod zurück
Nach Pelé haben sich auch seine Familienangehörigen zu Wort gemeldet und leise Entwarnung gegeben. Den Berichten über einen möglicherweise baldigen Tod des 82-Jährigen widersprachen sie energisch.
Zwei Töchter und ein Enkel des dreimaligen Weltmeisters erklärten in einem Fernseh-Interview am Sonntagabend (Ortszeit), Pelé werde seit Dienstag wegen einer Atemwegserkrankung im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion behandelt.
"Er ist krank, er ist alt, aber er wird wieder nach Hause gehen"
"Er ist krank, er ist alt. Aber sobald es ihm besser geht, wird er wieder nach Hause gehen", sagte Pelés in den USA lebende Tochter Kely Nascimento dem Sender TV Globo. Ihre Schwester Flavia Nascimento ergänzte: "Es ist sehr unfair, wenn Leute sagen, dass er am Ende seines Lebens ist, in palliativer Pflege. Leute, das stimmt nicht. Glaubt uns." Ihr Vater befinde sich nicht auf der Intensivstation, sondern in einem normalen Krankenzimmer.
Pelés Enkel Arthur Arantes do Nascimento berichtete, er habe mit seinem Großvater über die ersten Spiele Brasiliens bei der WM in Katar am Telefon gesprochen. Auch sei Pelé sehr gerührt von den vielen Genesungswünschen aus aller Welt gewesen. Er sehe Leute, die sagten, er möge in Frieden ruhen. Pelé habe gesagt: "Das wird eines Tages passieren, aber nicht heute." Es sei eine Frage der Zeit, wann es seinem Großvater besser gehe. "Er wird sehen, wie Brasilien zum sechsten Mal Weltmeister wird", sagte Arthur Arantes do Nascimento.
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