Linus Straßer zu Gast im Podcast "Pizza & Pommes"
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Linus Straßer zu Gast im Podcast "Pizza & Pommes"

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"Zwischen Windeln und Wedeln - Linus Straßer"

"Zwischen Windeln und Wedeln - Linus Straßer"

Für junge Väter im Sport ändert sich vieles. Das wissen Felix Neureuther und Linus Straßer aus eigener Erfahrung. Im BR-Podcast "Pizza & Pommes" sprechen die beiden aber auch darüber, was die Mütter leisten und wie wichtig Großeltern sind.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Felix Neureuther ist dreifacher Vater, der im Ski-Alpin-Zirkus noch aktive Linus Straßer hat seit knapp einem Jahr eine kleine Tochter. Ein Ereignis, das das Leben beider Sportler verändert hat: "Dein Kind kommt auf die Welt und dann switcht du nicht von einem auf den anderen Moment um und sagst so: ‚Jetzt bin ich Papa und jetzt bin ich ein neuer Mensch', sondern du wächst mit dieser Aufgabe, mit dieser Rolle und das ist ein ganz schleichender Prozess", so Straßer im BR-Podcast "Pizza & Pommes".

Die Geburt eines Kindes sei ein einschneidendes Erlebnis, weil sich Vieles ändere. "Es ist hart, von daheim wegzugehen. Trotzdem habe ich ein Ziel vor Augen (...) und deswegen muss ich bestimmte Sachen einfach machen." Trotz allem ziehe er aber auch viel Kraft daraus.

Neureuther: Bin dankbar für die Zeit mit der Familie

Neureuther kann das so bestätigen: "Ich bin Papa geworden, das erste Mal 2017. Und habe mir danach das Kreuzband gerissen. Das heißt, ich hatte viel Zeit, zu Hause zu sein. Und ich bin extrem dankbar für diese Zeit, dass ich die so mit unserer kleinen Familie verbringen konnte." Danach seien noch Kind Nummer zwei und drei gekommen, "da verändert sich natürlich schon was. Du merkst es am Anfang vielleicht noch gar nicht so, wenn du direkt Papa wirst, zumindest war das bei mir so. Aber wenn das Kind dann größer wird, fällt es dir immer schwieriger wegzufahren, weil du merkst: Das Kind braucht auch mal den Papa zu Hause. Und zwar die ganze Zeit."

"Mal so eine eineinhalb Stunden einfach mal machen, was du willst, auf der Couch liegen, auch mal ins Handy gucken, was auch immer. Das ist auf einmal weg. Jetzt denke ich mir: Wieviel Zeit hatte ich vorher? Unglaublich!" Linus Straßer

Straßer: "Ich ziehe viel Kraft daraus"

Zeit für sich selbst habe man dann kaum noch, weiß inzwischen auch Straßer: "Ich bin schon in einer sehr, sehr schönen Position, weil ich im Winter natürlich viel weg bin, aber dafür habe ich im Sommer sehr viel Zeit, die ich mir auch selber einteilen und dann wahnsinnig viel Kraft aus meinem Kind ziehen kann. Also das motiviert mich natürlich."

Straßer und Neureuther würdigen da auch die Mütter, die wahnsinnig viel auffangen müssten: "Ich muss sagen, bei mir, die Miri, die ist eh Wahnsinn, weil die ja voll aus dem Leistungssport in diese Mutterrolle übergegangen ist und zwar als Dreifachmami. Und das ist nicht immer so ohne, aber die macht das halt, weil sie aus Überzeugung Mama ist. Und zwar mit Herz und Seele", schwärmt Neureuther.

Rolle der Mütter "wird viel zu wenig wertgeschätzt"

Straßer kann dem nur zustimmen: "Ich finde auch, diese Rolle einer Mutter und die Arbeit von Müttern, das ist unglaublich. Die wird viel zu wenig wertgeschätzt." Und weiter: "Ohne meine Frau könnte ich den Sport mit dem Kind nicht machen. Das bin ich mir auch bewusst. Ich bin der Meinung, ohne eine starke Frau auch kein starker Mann. Das muss aber jeder für sich seinen Weg finden, wie das für alle funktioniert.“

In dem Zusammenhang kommen auch die Großeltern ins Spiel, die "extrem wichtig" seien, so Neureuther. "Zu meinem Opa hatte ich eine unfassbare Beziehung, das ist nach wie vor mein absoluter Held, mein Hero und mein Vorbild. Obwohl er schon leider vor längerer Zeit gestorben ist, aber nach wie vor noch immer extrem präsent ist und mich unglaublich geprägt hat."

Großeltern: Werte sind ein Gewinn für die Kinder

Für seine Kinder sei nun nur noch Papa Christian da: "Jetzt haben wir halt nur noch meinen Papa, der letzten Endes die Zeit mit den Enkeln auch extrem genießt. Und ich muss schon sagen, so Großeltern sind auch sehr wichtig, weil die natürlich so viel Erfahrung haben und die gehen mit den Kindern auch anders um, wie du als Elternteil, weil die eine ganz andere Aufgabe haben. Das prägt die Kinder unheimlich und deswegen finde ich Großeltern wahnsinnig wichtig. Und Miris Eltern sind zum Glück auch da."

Die Omas und Opas vermittelten noch einmal andere Werte und sehen die Dinge noch anders. Das könne ein Gewinn sein für die Kleinen. Zum Beispiel wenn es um Materielles gehe wie Geschenke: "Ich sage, das größte und wichtigste Geschenk ist, das du deinen Kindern oder Enkelkinder schenken kannst, das ist nichts Materielles, sondern Zeit. Das ist die Zeit, die du mit ihnen verbringst", so Neureuther.

Das Wichtigste an der Vaterrolle: Vorbild sein

Klar ist: Die Uhr zurückdrehen will keiner von beiden. Die Vaterrolle müsse aber jeder für sich definieren, findet Straßer: "Für mich halte es immer noch so: Ich glaube, das Allerwichtigste ist es, total außen vor zu lassen, was die Gesellschaft erwartet oder wie ein Mann heute auszusehen hat. Das musst du allein mit dir und mit deiner Familie ausmachen." Für Neureuther ist klar: "Wenn du Kinder bekommen darfst, ist das das größte Glück, das anstrengendste, größte Glück, das es auf dieser Welt gibt. Ich glaube, dass wir für unsere Kinder oder für die nächste Generation einfach Vorbilder sein müssen."

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