Branimir Hrgota wartet auf den Saisonstart
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Branimir Hrgota wartet auf den Saisonstart

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SpVgg Greuther Fürth: Vorne hui, hinten noch pfui

Das erste Jahr nach dem Bundesligaabstieg verlief ernüchternd für die SpVgg Greuther Fürth. Erst spät entledigten sich die Franken aller Abstiegssorgen. Doch mit Alexander Zorniger ist ein Trainer da, der positiv und offensiv denkt. Das lässt hoffen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

In der "ewigen Tabelle" der 2. Bundesliga belegt Fürth mit recht deutlichem Vorsprung den ersten Platz. Zweimal gelang der Aufstieg in die Bundesliga, wo es jedoch nach jeweils einer Saison wieder runterging. So auch nach der Spielzeit 2021/22. Zurück im Unterhaus tat man sich lange schwer. Erst nachdem Alexander Zorniger das Traineramt übernahm, wurde es besser. In dessen zweitem Jahr in Fürth soll die Mannschaft nun einen Schritt nach vorne machen. Einiges spricht dafür, das dies gelingen könnte.

Kleiner Fisch im Teich mit den Großen

Wieder mal ist von der "besten 2. Liga aller Zeiten" die Rede, was daran liegt, dass viele Mannschaften dabei sind, die man eher eine Liga höher vermuten würde, wie der FC Schalke 04, Hertha BSC, der Hamburger SV und andere. Das macht die Aufgabe für einen kleinen Klub wie die Spielvereinigung nicht einfacher, in die Phalanx der Großen einzubrechen.

Die Vorbereitung lässt aber zumindest auf eine entspanntere Spielzeit hoffen, in der man als kleiner Fisch die Topteams zumindest ärgern kann.

Neuzugänge um Srbeny erhöhen die Qualität

Zehn Spieler haben die SpVgg in der Sommerpause verlassen. Von denen gehörten allerdings nur Sebastian Griesbeck (Eintracht Braunschweig), Jeremy Dudziak (Hertha BSC), Max Christiansen (Hannover 96), Tobias Raschl und Ragnar Ache (beide 1. FC Kaiserslautern) zum Stamm.

Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi ist zuversichtlich, dass er die Abgänge gut kompensieren, vielleicht sogar Qualität dazugewinnen konnte: Mit Dennis Srbeny (SC Paderborn), der auch Erstligaerfahrung mitbringt, und Tim Lemperle (Leihe vom 1. FC Köln) wurde die Offensive gestärkt. Fürs Mittelfeld kamen Jomaine Consbruch (Arminia Bielefeld) und der international erfahrene Orestis Kiomourtzoglou (Heart of Midlothian) dazu. Für hinten wurde Kerim Calhanoglu vom FC Schalke 04 losgeeist - immerhin sieben Bundesligaspiele hat der erst 20-Jährige bereits auf dem Konto.

Offensive funktioniert schon gut - Defensive wankt

"Wir haben einige richtig gute Neue dazu gekriegt, da freuen wir uns extrem", sagte Zorniger beim Trainingsauftakt. Die Bilanz des zehntägigen Trainingslagers im österreichischen Bad Häring fiel bei dem 55-Jährigen ebenfalls positiv aus: "Vor allem die Spiele, und auch die ein oder andere Trainingseinheit haben gezeigt, dass wir unglaublich viel Potenzial im Spiel nach vorne haben. Dieses Potenzial müssen wir jetzt in Qualität ummünzen, aber genauso auch am gesamten Defensivverhalten aller Spieler arbeiten."

Eine präzise Analyse. Denn in den Testspielen zeigte sich zwar, dass offensiv vieles schon richtig gut klappte. Höhepunkt war sicherlich das beachtliche 4:4 gegen den FC Liverpool, bei dem Stürmer Armindo Sieb doppelt traf. Die Defensive dagegen ist noch eine Baustelle. Gegen Regionalligist SpVgg Ansbach (5:2), Gornik Zabrze (4:4), den FC Zürich (2:3) und Liverpool kassierte man viel zu viele Gegentore. Hier muss dringend nachjustiert werden.

Keine übertriebenen Erwartungen, aber Auftaktprogramm machbar

Ein Saisonziel wurde bislang nicht öffentlich ausgegeben. Fürth gilt aber traditionell als unaufgeregter Zweitligastandort - quasi das Gegenstück zum Lokalrivalen 1. FC Nürnberg. Verantwortliche und Fans wissen um die Stärken und Schwächen ihrer Mannschaft und schüren keine übertriebenen Erwartungen. "Die zweite Liga ist eine hochattraktive Geschichte", sagt Zorniger. "Und wir wollen mit hochattraktivem Fußball dazu beitragen."

Wie jedes Jahr wird wichtig sein, erfolgreich in die neue Spielzeit zu starten. Dies gelang in der vergangenen Saison nicht, als man zwei der ersten drei Partien verlor (darunter das Frankenderby in Nürnberg und das Erstrundenspiel im DFB-Pokal bei den damals fünftklassigen Stuttgarter Kickers) und erst am neunten Spieltag den ersten Dreier einfahren konnte.

Am ersten Spieltag empfangen die Grün-Weißen den SC Paderborn im Ronhof, ehe es auswärts gegen Holstein Kiel und danach im DFB-Pokal zu Drittligist Hallescher FC geht. Kein leichtes Auftaktprogramm, aber auch nicht unlösbar. "Wenn's irgendwie geht, wollen wir die neue Runde so starten, wie wir die letzte aufgehört haben", wünscht sich jedenfalls der Coach.

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