München war einer der zehn Austragungsorte der EM. Sechs Partien wurden im Fußballstadion in Fröttmaning ausgetragen, 16 Tore geschossen, Rekorde gebrochen, es wurde gejubelt und geweint. Vom fulminanten Traumstart der Deutschen beim Auftaktspiel gegen Schottland bis zum Halbfinal-Drama zwischen Frankreich und Spanien. Das waren die EM-Highlights im Münchner Stadion:
Eröffnungsspiel in München: "Wusiala" als Star-Duo
Obwohl die Schotten mit ihren Dudelsäcken und Kilts die Herzen der Deutschen im Sturm eroberten – sportlich waren sie den Gastgebern dann doch unterlegen. Die DFB-Elf fegte Schottland vom Platz. Es war die perfekte Show zum Start der Heim-EM – mit dem Traum-Duo "Wusiala" in der Hauptrolle. Die Youngsters Florian Wirtz und Jamal Musiala schossen die ersten beiden Tore des Turniers, fielen sich in die Arme, feierten und jubelten.
Sie stimmten die 67.000 Fans im Münchner Stadion auf alles ein, was in den kommenden Spielen an Dramatik, an Euphorie und Begeisterung folgen sollte. Nach weiteren Toren durch Kai Havertz, Niclas Füllkrug und Emre Can stand ein 5:1-Bilderbuchstart in die Heim-EM und die Hoffnung auf ein Sommermärchen war größer denn je. Bundestrainer Julian Nagelsmann analysierte nach der Partie: "Das war ein sehr guter, aber auch nur ein erster Schritt."
Emotionales Spiel für Ukraine
Die meisten Schotten waren schon wieder zurück auf der Insel, Kilts tragende Männer wurden wieder zur Rarität in der bayerischen Landeshauptstadt, da stand drei Tage später schon die nächste Partie in der "München Fußball Arena" an. Dieses Mal mit dem Spiel Rumänien – Ukraine. Gelb und Blau war der Dresscode im Münchner Stadion an diesem Tag und die Zuschauer erlebten erneut einen deutlichen Sieg. Die Rumänen erkämpften sich ein überraschendes 3:0 gegen die Ukraine – der höchste Turniersieg der rumänischen Fußball-Geschichte.
Kapitän Nicolae Stanciu hatte die Mannschaft mit einem Traumtor in Führung gebracht. Ravzam Marin und Denis Dragus legten später nach. Die Ukrainer, die ihrer kriegsgeplagten Nation ein Erfolgsergebnis schenken wollten, mussten eine bittere Niederlage hinnehmen. Kurz vor dem Anpfiff sagte Verbandschef Andriy Shevchenko noch: "Wir starten mit einer Mannschaft auf dem Feld, aber mit Millionen von Soldaten, die die Ukraine verteidigen. Wir sind alle zusammen." Jeder Sieg, so Shevchenko, sei für das Land "von entscheidender Bedeutung".
Serbisches Last-Minute-Comeback
Es ist eine EM der späten Comebacks. Eines davon gelang Serbien beim dritten Spiel im Münchner Stadion. In der 69. Minute erzielten die Slowenen durch Zan Karnicnik noch das 1:0 – lange sah alles danach aus, als würde es dabei bleiben. Die slowenischen Fans feierten schon lautstark den vermeintlich ersten Sieg ihrer Nationalelf, da traf Luka Jovic in der letzten Sekunde der Nachspielzeit für die Serben und konnte so deren zweite Niederlage bei der EM abwenden. Sekundenkrimi. Last-Minute-Comeback. Die Serben sorgten für eine Überraschung, als niemand mehr damit rechnete.
Dänemark erkämpft sich gegen Serbien Achtelfinal-Einzug
Die Serben mussten gewinnen, um es ins Achtelfinale zu schaffen, für die Dänen reichte ein Remis. So lautete die klare Devise für die beiden Mannschaften für das Spiel am 25. Juli. Es blieb die wohl unspektakulärste Partie im Münchner Stadion: 0:0 stand es am Ende. Der Ball zappelte erst im serbischen Tor, Eriksen stand jedoch tief im Abseits. Auch beim zweiten Mal, als die Kugel im Kasten landete - dieses Mal im dänischen - galt dieser Treffer nicht, wieder war es eine Abseitsposition des Schützen. Und so blieb es beim Remis, Dänemark holte sich dank der Fairplay-Wertung Rang zwei der Gruppe C und zog ins Achtelfinale ein. Für Serbien nahm das Turnier schon in der Vorrunde ein Ende.
Rumänien – Niederlande
Im Ranking der Lieblings-Fans der Deutschen ging Rang eins zwar an die Schotten, doch die Oranje-Fans folgten dicht dahinter auf dem zweiten Platz. Die Orange-Gekleideten brachten gute Stimmung, tolle Choreographien und laute Jubelschreie ins Münchner Stadion. Mit einem 3:0 verputzten sie die Rumänen im Achtelfinale – der Sieg hätte dabei noch höher ausfallen können. Nach der Niederlage gegen Österreich tankte die "Elftal" wichtiges Selbstvertrauen, das sie noch weit tragen sollte.
Yamal bricht Rekord im Halbfinale
Das Highlight im Münchner Stadion spielte sich dann beim ersten Halbfinale ab. Spanien gegen Frankreich. Fußballgroßmacht gegen Fußballgroßmacht. Und das Duell hielt, was es versprach: Frankreich ging früh in Führung (9.), Spanien drehte die Partie dann jedoch und bezwang Les Bleus mit 2:1. Für den ersten der beiden spanischen Tore sorgte das Wunderkind Lamine Yamal. Mit einem Traumtor trug sich das Toptalent in die Rekordbücher ein: Er wurde zum jüngsten Torschützen in der Fußball-EM-Geschichte - nur wenige Tage, nachdem er noch während des Turniers den Realschul-Abschluss absolviert hatte.
Und so schloss sich beim letzten EM-Spiel auf bayerischem Boden ein Kreis: Für die ersten und letzten Tore sorgten allesamt Youngsters. "Wusiala" eröffnete die EM-Euphorie in München, Yamal sorgte für einen grandiosen Abschluss.
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