Der Ex-Fürther Jessic Ngankam verschießt seinen Elfmeter gegen Israel
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Der Ex-Fürther Jessic Ngankam verschießt seinen Elfmeter gegen Israel

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U21-EM: Rassistische Beleidigungen gegen Moukoko und Ngankam

Beim 1:1 der deutschen U21 gegen Israel zum EM-Auftakt verschießen Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam Elfmeter. Anschließend werden beide Spieler massiv rassistisch beleidigt. Unterstützung kommt von ihren Klubs und vom DFB.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio am .

Nach den rassistischen Beleidigungen gegen die U21-Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam haben sich die Vereine der beiden Profis und der Deutsche Fußball-Bund klar hinter sie gestellt: "Widerlich und verachtenswert. Kein Platz für Rassismus und Diskriminierung. Wir stehen hinter euch, Jessic und Youssoufa!", schrieb Ngankams Klub Hertha BSC in der Nacht zum Freitag auf Twitter. Moukokos Verein Borussia Dortmund schrieb: "Die Borussen-Familie steht hinter Dir, Youssoufa!"

Ekelhafte "Affen-Kommentare"

Die beiden Stürmer hatten beim 1:1 der deutschen Mannschaft zum EM-Auftakt gegen Israel am Donnerstag im georgischen Kutaissi je einen Elfmeter verschossen und damit die größten Chancen auf einen Sieg vergeben. Moukoko hatte anschließend offen von rassistischen Kommentaren gegen sich und den früheren Fürth-Profi Ngankam in den sozialen Netzwerken berichtet. "Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn wir verlieren, kommen diese Affen-Kommentare", das ist ekelhaft, sagte das 18 Jahre alte Supertalent, das in der 3. Minute per Elfmeter gescheitert war.

Moukoko: "Langsam reicht es!"

"Solche Dinge gehören einfach nicht zum Fußball", sagte Moukoko, der in Kamerun geboren wurde, weiter. "Wir verschießen nicht extra, sondern versuchen, der Mannschaft zu helfen." Der BVB-Profi, der auch schon zwei A-Länderspiele vorweisen kann, berichtete, er sei immer wieder mit solchen Kommentaren konfrontiert. "Langsam reicht es. Langsam ist es Zeit, dass man ein Zeichen dagegen setzt", forderte er. Und auch Bundestrainer Antonio Di Salvo verurteilte die Attacken. Man könne nicht alles im Internet kontrollieren, aber es müsse "definitiv eine Strafe her. Das ist ein Unding."

Hate Speech im Netz: Spieler wehren sich

Zuletzt hatte es nach dem Champions-League-Aus des FC Bayern gegen Manchester City vergleichbare Vorfälle gegeben, als Dayot Upamecano Ziel vieler rassistischer Hasskommentare. wurde. Auch Kingsley Coman wurde Opfer von rassistischen Beleidigungen im Netz.

Schon vor diesem Vorfall hatten einige Bayern-Profis mit einer ungewöhnlichen Aktion auf Hate-Speech aufmerksam gemacht. In einem Video lasen Thomas Müller, Leroy Sané und Leon Goretzka echte Beleidigungen und Beschimpfungen von Internet-Usern vor.

Video: Hasskommentare im Netz nehmen zu - Sportler wehren sich

Hate Speech im Netz
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Computertaste mit der Aufschrift Hate Speech

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