Seine Eltern in Mainbernheim im Landkreis Kitzingen drücken fest die Daumen, wenn am 4. Februar das Weltevent im Zeichen der Ringe in Peking beginnt. Denn im Viererbob will ihr Sohn und Anschieber Christian Rasp aus Unterfranken im Team des deutschen Spitzenpiloten Johannes Lochner eine Medaille in Peking holen. Rasp zeigt sich vor seinem Abflug nach Peking zuversichtlich, er kennt die neue Olympia-Bahn bereits.
Diese eine Medaille ist das Ziel
Das große Ziel ist eine olympische Medaille, im besten Fall eine Goldmedaille, sagt Christian Rasp. "Wir waren Weltmeister, wir waren Europameister, Gesamtweltcup-Sieger und was fehlt ist diese eine Medaille und das ist das große Ziel." Bereits im Oktober 2021 konnte der 32-Jährige für drei Wochen die neue und gigantische Olympiabahn, 80 Kilometer von Peking entfernt, besichtigen. Die Bahn mit ihren 16 Kurven und einer Länge von 1,9 Kilometer soll 2,5 Milliarden Dollar gekostet haben. Im Team von Johannes Lochner absolvierte Rasp 40 Trainingsfahrten. Die Bahn sei vom Schwierigkeitsgrad als moderat einzustufen, so Rasp, trotzdem habe die Bahn ihre Tücken, eine schnelle Linie zu finden, das sei die Herausforderung.
Mutter Ute Rasp: "Ich bin ganz stolz auf meinen Christian"
Rasps Eltern, Ute und Dieter Rasp in Mainbernheim, fiebern natürlich zuhause vor dem Fernseher mit. Christian Rasp wird zweimal als Anschieber im Team des deutschen Topsportlers Johannes Lochner im Viererbob an den Start gehen. Christian, sagt Mutter Ute, habe schon als kleiner Junge den Wintersport im Fernsehen verfolgt. Mit Legosteinen habe er die Szenerie nachgebaut. Vater Dieter freut sich, dass sein Sohn zum zweiten Mal bei den Olympischen Spielen in Peking an den Start geht. "Wir sind gespannt und hoffen, dass eine Medaille rausspringt", so der stolze Vater gegenüber dem BR. Er trägt ein Geschenk seines Sohnes von den letzten Olympischen Spielen, eine orangefarbene Teamjacke mit den olympischen Ringen und dem Aufdruck "Germany".
Corona-Regeln: PCR Tests und Chinesische App
China hat seine olympische "Blase" aktiviert, in der Tausende von Athleten und Trainern leben werden. Jeder, der die "Bubble" betritt, muss vollständig geimpft sein oder sich einer 21-tägigen Quarantäne unterziehen, um hineinzukommen. Das gilt auch für Christian Rasp. Er wird täglich getestet und musste sich eine chinesische App auf sein Handy laden, die automatisch seine Körpertemperatur und auch mögliche Krankheitssymptome erfassen wird.
Ohne Glücksbringer in den Eiskanal
Einen Glücksbringer hat Christian Rasp nicht, den könne man verlieren oder verlegen, sagt er. Das würde dann alles durcheinanderbringen. Einige Tage vor den Wettkämpfen versucht er nicht allzu viel zu essen, am besten Fisch, der sei leicht verdaulich, so Rasp. Damit bleibe, wie er lächelnd sagt, der Löwe in ihm hungrig und angriffslustig. Rasp wird an den letzten beiden Tagen der Olympischen Spiele als Anschieber im Viererbob antreten.
Von der Leichtathletik auf die Kufen
Christian Rasp wechselte erst vor wenigen Jahren aus der Leichtathletik zum Bobsport. Seit 2015 ist er als Anschieber im Viererbob von Johannes Lochner. In der Saison 2016/2017 errang er im Zweier-und Viererbob mehrere Weltcupsiege. Gold holte er bei den Weltmeisterschaften 2017 im Viererbob von Lochner und im Teamwettbewerb. 2018 wurde Rasp wieder Europameister im Viererbob und erstmals Gesamtweltcupsieger im Vierer. 2018 startete Rasp bei den Olympischen Winterspielen ebenfalls im Viererbob. Christian Rasp ist Hauptkommissar bei Bad Reichenhall. Er lebt und trainiert in Berchtesgaden. Sein Verein ist der WSV Königssee.
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