Trainerlegende Louis van Gaal hat trotz des Ausscheidens im Viertelfinale bei der Fußball-WM in Katar eine stolze Bilanz seiner dritten Amtszeit als niederländischer Nationalcoach gezogen. "Ich war ein Trainer für 20 Matches - und wir haben kein Spiel in dieser Zeit verloren. Ich bin unglaublich stolz. Ich hatte eine wunderbare Zeit. Und es ist unglaublich schmerzhaft, auf diese Weise auszuscheiden", sagte der 71-Jährige.
Nach dem 3:4 im Elfmeterschießen gegen Argentinien bestätigte van Gaal erwartungsgemäß seinen Abschied. "Ich werde als Nationaltrainer nicht weitermachen, das war mein letztes Spiel in meiner dritten Amtszeit", so der frühere Trainer des FC Bayern München, dessen Vertrag zum Jahresende ausläuft.
Elfmeterschießen: "Situation kann man einfach nicht simulieren"
Das Aus tue besonders weh, "weil ich alles mir Mögliche getan habe, um es zu verhindern" - unter anderem hielt van Gaal seine Spieler an, auch bei ihren Vereinen Elfmeterschießen zu üben. "Das ist das zweite Mal, dass wir bei der WM gegen Argentinien im Elfmeterschießen scheitern, mit demselben Trainer", meinte der Niederländer mit Blick auf das Halbfinale 2014, "aber ich habe daraus gelernt und habe die Spieler gebeten, zu üben. Doch die Situation kann man einfach nicht simulieren."
Für die Elftal war es bereits die sechste Niederlage im Elferschießen bei einem großen Turnier (je drei EM/WM). Dem stehen nur zwei Siege (je einer) im auf Niederländisch "strafschoppenserie" genannten finalen Shootout gegenüber. Kapitän Virgil van Dijk, der wie Steven Berghuis vom Punkt gescheitert war, berichtete ebenfalls geknickt vom vielen Üben. "Alle gingen rein - bis heute Abend", sagte er: "Ich bin traurig, enttäuscht, das tut weh. Jetzt heißt es weiter üben!"
Die Zukunft sieht laut "Koning Louis" (Voetbal International) rosig aus: "Ich hinterlasse eine exzellente Gruppe. Eine Mannschaft, die sehr eng zusammengewachsen ist, einen hervorragenden Teamgeist hat und fußballerisch stark ist."
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