Vincent Kompany
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Voller Tatendrang: Bayern-Trainer Kompany packt schon jetzt an

Vincent Kompany, der neue Trainer des FC Bayern München, kann den Saisonstart Mitte August kaum erwarten. Nach nur vier Tagen Urlaub hat sich der Belgier an die Arbeit gemacht. Beim FCB ist nicht nur ein Kaderumbruch zu organisieren.

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Dass die neue Saison für ihn lieber heute als morgen beginnen könnte, hatte Vincent Kompany schon bei seiner Vorstellung angedeutet. Nun packt der 38-Jährige mit dem unbändigen Tatendrang tatsächlich schon vor seinem eigentlichen Vertragsbeginn an.

Vier Tage reichten dem früheren belgischen Nationalspieler, um sich von der Abstiegssaison mit dem FC Burnley zu erholen und zu entspannen. Nun will er gemeinsam mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund die Weichen für eine erfolgreiche Saison beim deutschen Rekordmeister stellen.

Kaderumbau ist die wichtigste Aufgabe

Tatsächlich ist Eile geboten. Denn der FC Bayern ist - auch aufgrund der langwierigen Trainersuche - spät dran. Zwar öffnet das Transferfenster offiziell erst am 1. Juli. Hinter den Kulissen finden aber längst Gespräche und Verhandlungen statt. Je schneller Max Eberl und Christoph Freund wissen, wie Kompany tickt, welchen Fußball er spielen lassen will und auf welche Spielertypen er baut, umso eher und intensiver können Kontakte geknüpft werden.

Selbst wenn wegen der Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer erst spät Bewegung in die Transferaktivitäten der Topklubs kommen sollte, wären die Bayern gerüstet. Mit Alphonso Davies wurden die Gespräche über eine Vertragsverlängerung nach Medienberichten bereits intensiviert. Darüber hinaus sind es derzeit vor allem drei Positionen, in denen die Verantwortlichen Handlungsbedarf sehen, um eine Spielzeit wie die vergangene mit Platz drei in der Endabrechnung vergessen zu machen.

Ungleichgewicht: Hier zu wenig, da zu viele Profis

Da ist zuallererst die Innenverteidigung: Weder Dayot Upamecano noch der im vergangenen Sommer mit viel Vorschusslorbeeren verpflichtete Min-jae Kim konnten sich dauerhaft für einen Stammplatz empfehlen. Gut möglich, dass mindestens einer von beiden abgegeben wird. Jonathan Tah von Double-Sieger Bayer Leverkusen soll dagegen ein Kandidat auf der Zugangsseite sein. Entscheiden will sich der Nationalspieler aber erst nach der EM.

Dann ist da die linke offensive Seite, die nicht zuletzt wegen der Verletzungsanfälligkeit von Kingsley Coman und Serge Gnabry Sorgen macht. Gerne würde man hier nachlegen, auch wenn Winterneuzugang Bryan Zaragoza eine faire Chance bekommen soll. Gleiches gilt für die Sturmmitte: Nach dem Abschied von Eric-Maxim Choupo-Moting wird auch ein "Backup" für Torjäger Harry Kane benötigt - hier fiel bereits der Name Joshua Zirkzee (FC Bologna).

Anders sieht es auf der Position rechts hinten aus: Sollte der verliehene Josip Stanisic zurückkommen, was offenbar beschlossene Sache ist, hätte man mit ihm, Joshua Kimmich, Noussair Mazraoui und Sacha Boey gleich vier Profis für diese Position. Zu viele?

Gespräche mit Trainern und Ärzteteam angezeigt

Doch nicht nur einen Kaderumbruch gilt es zu organisieren. Vincent Kompany dürfte auch mit den vielen Assistenz- und Nachwuchstrainern sprechen und sich die Strukturen genau ansehen, vor allem auf dem FC-Bayern-Campus. Ebenfalls scheint angezeigt, sich mit Ärzten und Physiotherapeuten zusammenzusetzen und zu besprechen, wie man es hinbekommen kann, dass bestimmte, sich häufende Verletzungen nicht mehr so oft auftreten. Gerade die Muskelverletzungen häuften sich in der vergangenen Saison im Kader von Thomas Tuchel.

Viel zu tun also für Kompany, der auch bereits den Druck des "Weltvereins" zu spüren bekam. Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge zumindest erwartet schnelle Erfolge: "Ich wünsche ihm viel Erfolg, weil, wenn du ein Jahr als Bayern München keinen Titel holst, ist es schon ein Jahr zu viel", sagte der Ex-Vorstandschef bei einer Managertagung. Nach einer langen Schonzeit für den Neuen klingt das nicht.

Im Video: Die Vorstellungs-Pressekonferenz von Vincent Kompany

30.05.2024, Bayern, München: Fußball: Bundesliga, Vorstellung neuer Trainer beim FC Bayern, Allianz Arena: Vincent Kompany (M) als neuer Trainer vorgestellt und Max Eberl
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Vincent Kompany (Mitte) mit Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (l.) und Sportvorstand Max Eberl

Dieser Artikel ist erstmals am 6. Juni 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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