Fußball-WM Frauen - Training Deutschland
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Fußball-WM: DFB-Team will gegen Kolumbien gegen halten.

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WM-Duell gegen Kolumbien: DFB-Elf zittert nicht vor "La Neymar"

Im zweiten WM-Gruppenspiel trifft die DFB-Elf auf Kolumbien. Erwartet werden ein "Wunderkind" und ein robustes Duell mit einem leidenschaftlichen Gegner. Mittelfeldspielerin Lina Magull gibt sich selbstbewusst: "Wir haben jetzt keine Ehrfurcht."

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland steht für die deutschen Frauen am Sonntag nach dem 6:0-Auftakt-Erfolg gegen Marokko jetzt der erste Härtetest an. Denn es wird erwartet, dass Gegner Kolumbien sehr robust ins Duell einsteigt. Die Südamerikanerinnen hatten schon vor dem WM-Start mit ihrer Spielweise für Schlagzeilen gesorgt, in einem Testspiel wurde es den Irinnen zu viel, sie brachen wegen "Überhärte" des Gegners ab.

"Die werden uns, glaube ich, ständig auf den Füßen stehen", sagte Spielmacherin Lina Magull und versprach vor dem Aufeinandertreffen demonstrativ zuversichtlich: "Wir halten gegen und versuchen, uns fußballerisch herauszulösen. Wir haben jetzt keine Ehrfurcht". Die Mittelfeldspielerin des FC Bayern München lobte aber die "Leidenschaft" der Kolumbianerinnen.

DFB-Team will dagegen halten

Für die Bundestrainerin sind die Südamerikanerinnen eine herausfordernde, aber machbare Aufgabe: "Wir haben unsere DNA, unsere Spielweise. Die wollen wir dem Gegner aufdrücken, der muss sich auch nach uns richten", erklärte Martina Voss-Tecklenburg (MVT) bei der Abschlusspressekonferenz. "Wir wissen, was mit Kolumbien für eine Qualität auf uns zukommt", sagte MVT und ergänzte: "Ich bin wirklich davon überzeugt, dass es ein sehr enges Spiel geben wird, ein sehr attraktives Spiel, ein sehr intensives Spiel".

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Abwehr das Sorgenkind von Voss-Tecklenburg

Allerdings geht der Blick auf die Dauerbaustelle in der Defensive. Nach dem Ausfall von Stammkraft Felicitas Rauch muss Voss-Tecklenburg neu besetzen. Die Personaldecke ist ausgedünnt: Rauch ist nach Simon und Giulia Gwinn der dritte Ausfall auf dieser Position. Rechts ist Svenja Huth (Alzenau) gesetzt, wählt Voss-Tecklenburg die Option Hagel, laufen zwei gelernte Offensivkräfte über die Außen auf.

"La Neymar" Caicedo will mit Kolumbien ins Finale

Über die so geschwächte linke Abwehrseite könnte Kolumbiens Wunderkind Linda Caicedo dann attackieren. Die 18-Jährige sei nach einem Schreckmoment im Training unter der Woche fit, stellte Cheftrainer Nelson Abadia klar. Über die hochtalentierte Angreiferin von Real Madrid sagte ihr erster Trainer Diego Vasquez, sie sei "von Gott geküsst" und für Fußball "geboren". In Kolumbien wird sie ehrfürchtig "La Neymar" genannt. Ihr Ziel ist es, bei der WM nach dem Titel zu greifen: "Wir wollen Großes erreichen", kündigte Caicedo an.

Zum deutschen Abwehrschreck soll sie trotzdem nicht werden: "Wir haben vollstes Vertrauen in alle unsere Spielerinnen", sagte die Bundestrainerin und ergänzte: "Wir wollen und müssen das im Kollektiv auffangen. Das schweißt uns eher noch enger zusammen."

Hoffen auf Hegering und Oberdorf

Fraglich ist, ob Abwehrchefin Marina Hegering (Fersenprellung) mithelfen kann, das Supertalent aufzuhalten. Kommt ein Einsatz zu früh, könnte Voss-Tecklenburg wie im ersten Spiel auf Sara Doorsoun setzen. Auch Sjoeke Nüsken ist als Alternative nach einer Außenbanddehnung im Knie einsatzbereit. Angesichts der Probleme ist es umso wichtiger, dass Lena Oberdorf anders als beim 6:0 gegen Marokko nach überstandener Oberschenkelblessur wieder mitmischen kann. "Sie ist eine unglaublich starke Abräumerin vor der Kette, kann aber auch Bälle verteilen", schwärmte Mittelfeldkollegin Sara Däbritz (Amberg).

Im Optimalfall könnten die Vize-Europameisterinnen im ausverkauften Sydney Football Stadium bereits das Achtelfinale klarmachen, bevor es im dritten Gruppenspiel am Donnerstag (12.00 Uhr MESZ/ZDF) in Brisbane gegen Südkorea geht.

Linda Caicedo
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"La Neymar" Linda Caicedo