Während Bayerns Bierbrauer noch diskutieren, haben die Österreicher gehandelt. Das Pfand auf Bier-Leergut hat sich dort im Februar mehr als verdoppelt. Mit ungeahnten Folgen im grenznahen Bereich.

An der Grenze zu Österreich leiden Brauer und Handel unter Pfandtourismus. Denn unser Nachbarland hat das Mehrwegflaschenpfand bei Bierflaschen angehoben. So bringt etwa ein in Bayern mit 3,10 Euro Pfand erworbener Kasten in Österreich sieben Euro.

Im vergangenen Jahr haben die bayerischen Brauereien entgegen dem Bundestrend mehr Bier verkauft als im Vorjahr. Wenn man alkoholfreies Bier hinzuzählt, dann war der Absatz sogar noch höher. Deutschlandweit gab es dagegen erneut einen Rückgang.

Wer seit dem 1. Januar Joghurtdrinks, Kefir, Kaffee- und Kakaogetränke oder einfach nur Milch in Einwegplastikflaschen kauft, zahlt 25 Cent Pfand. Damit soll der Berg von Verpackungsmüll etwas reduziert werden. Aber bringt das wirklich so viel?

Bierbrauer klagen einerseits über fehlende leere Flaschen. Das Pfand wollen viele andererseits aber auch nicht erhöhen. Bis zu 25 Cent pro Flasche stehen zur Diskussion – und die stetig sinkende Mehrwegquote.

Der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin hält 20 Jahre nach Einführung des Dosenpfands eine Ausweitung für sinnvoll. Er sagt, eine Pfandpflicht sollte für alle Flüssigkeiten gelten, die in irgendwelchen Behältern vertrieben werden.

Das Ziel: Weniger Verpackungsmüll. Ab Januar sind viele Restaurants, Imbisse und Cafés verpflichtet, Mehrwegverpackungen anzubieten. Anbieter von solchen Pfandsystemen gibt es schon einige. Ein Verein in Nordschwaben will ein Pfand-Chaos verhindern.

Einwegmüll ist in vielen bayerischen Städten ein zunehmendes Problem. Darf aber eine Kommune für Kaffeebecher, Pizzakartons oder Essensschalen eine Verpackungssteuer verlangen? Darüber wird heute in Baden-Württemberg vor Gericht verhandelt.

In der Schwabenmetropole Augsburg hat das Internet einem Traditionsunternehmen heftig zugesetzt - so heftig, das es jetzt schließen muss. Deutschlands ältestes Leihamt macht dicht. Ein Abschiedsbesuch.

Aus Deutschlands Coffee-to-Go-Läden ergießt sich nicht nur eine Flut von Kaffee, sondern auch eine Lawine von Pappbechern. Manche Kommunen versuchen, diese mit einem Pfandsystem einzugrenzen - zum Beipiel Rosenheim.