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Allianz übernimmt alle Aktien von Euler Hermes

Der Allianz-Konzern will den Waren-Kreditversicherer Euler Hermes ganz übernehmen. Er bietet für die restlichen 37 Prozent rund 1,8 Milliarden Euro. Die Unternehmensführung von Euler Hermes soll unabhängig bleiben. Von Felix Lincke

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Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Lieferanten von Kaufhäusern oder Supermärkten können sich bei Euler Hermes gegen das Risiko absichern, dass ihre Geschäftskunden nicht bezahlen. Im Fall eines Ausfalls muss die Versicherung dann versuchen, die Forderung beim Kunden einzutreiben, um sich das Geld zurück zu holen, das sie dem Lieferanten oder Hersteller garantiert hat. Auf diese Weise lassen sich auch Exportgeschäfte finanzieren. Die Höhe des Ausfallrisikos bestimmt die Versicherungsprämie, die damit etwas über die Kreditwürdigkeit und die Gefahr einer Insolvenz aussagt. Um nicht falsch zu liegen, muss Euler Hermes die Unternehmenskunden genau kennen und ständig überprüfen. Die dafür nötigen Erfahrungswerte und Prüfmodelle sind das eigentliche Geschäftsgeheimnis.

Indiz für Insolvenz

Wenn Euler Hermes die Prämien erhöht, ist das häufig ein erster Hinweis darauf, dass ein Unternehmen in Schwierigkeiten steckt. Lieferanten verlangen dann oft Vorkasse, was sehr teuer ist und die Krise verstärken kann. Im Weihnachtsgeschäft spielen Waren-Kreditversicherungen eine wichtige Rolle. Mit ihnen werden die späteren Weihnachtsgeschenke praktisch vorfinanziert.

Der französische Finanzdienstleiter ist europaweit die Nummer eins bei Waren-Kreditversicherungen, mit einem Marktanteil von mehr als einem Drittel.