Gold gilt für viele als sichere Geldanlage. Und jetzt in Zeiten steigender Inflation rückt das Edelmetall besonders in den Fokus, denn es gilt als "inflationsgeschützt". Doch Gold birgt auch deutliche Kursrisiken. Für wen lohnt sich also Gold? Welche Barren oder Münzen sind geeignet zur Anlage? Wie sieht es mit Goldschmuck oder Sammlermünzen aus?
Das spricht für Gold als Geldanlage
Ein Vorteil von Gold ist, dass es inflationsgeschützt ist, sein Wert bei steigender Inflation in der Tendenz also auch steigt. Und: Es kann seinen Wert (wahrscheinlich) nie komplett verlieren.
Auch der Weiterverkauf ist relativ einfach. Goldbarren- und Münzen lassen sich in der Regel schnell und problemlos wieder zu Geld machen. Und wer sich gegen ein echtes Krisenszenario absichern möchte, kann darauf setzen, dass Gold sogar als Ersatzwährung verwendet und gegen Waren eingetauscht werden könnte.
Außerdem fällt beim Kauf von Goldmünzen oder -barren keine Umsatzsteuer an, wenn es sich um Anlagemünzen oder -barren handelt. Die Kursgewinne beim Verkauf von Gold sind steuerfrei bei einer Haltedauer von mehr als zwölf Monaten.
Nachteile von Gold als Geldanlage
Der größte Nachteil bei Gold: Es sind große Preisschwankungen möglich. Man muss also auch mit deutlichen Verluste rechnen. Darüber hinaus wird Gold in US-Dollar gehandelt. Deswegen haben Währungsschwankungen auch einen Einfluss auf den Preis von Gold. Bei einem ungünstigen Dollarkurs kann man beim Goldverkauf auch dann Verluste machen, wenn der Goldpreis an sich gestiegen ist.
Außerdem: Gold bringt keine laufenden Zinsen oder Dividenden, es ist also nicht produktiv. Und: Gold muss sicher verwahrt werden. Das kann Kosten verursachen. Zum Beispiel bei der Lagerung im Banktresor.
Grundlagen zu Gold als Geldanlage
Grundsätzlich gilt, dass sich aufgrund der teils erheblichen Kursschwankungen Gold nicht als kurzfristige Geldanlage eignet. Denn es sollte ausreichend Zeit vorhanden sein, um Kurstiefs auszusitzen.
Gold ist geeignet, um es einem persönlichen Portfolio (aus Aktien, Festgeld und anderem) beizumischen. So kann man Risiken streuen. Es ist jedoch nicht als einzige Anlage zu empfehlen. Deswegen gilt die Faustregel: Nur einen Teil des Ersparten in Gold anlegen, im Normalfall nicht mehr als zehn Prozent.
Tipps zum Kauf von Goldbarren und -münzen
Wer sich für Gold als Geldanlage entscheidet, sollte darauf achten, wer das Gold verkauft. Am sichersten ist es, Gold ausschließlich bei Banken, Scheideanstalten oder zertifizierten Edelmetallhändlern zu erwerben. Bei Privatpersonen, etwa über Onlineauktionshäuser, besteht die Gefahr der Fälschung. Denn es gibt extrem gut gemachte Fake-Shops, die nur schwer als Betrugsseiten erkennbar sind. Wer hier Geld für einen vermeintlichen Goldkauf überweist, sieht es nicht mehr wieder.
Barren oder Münzen gibt es in diversen Größen. Je kleiner der Barren, desto teurer ist der Preis in Bezug auf das Gewicht. Wer also einen Ein-Gramm-Barren kauft, muss mit einem deutlichen Preisaufschlag gegenüber größeren Barren rechnen. Aber: Große Barren sind zwar deutlich günstiger, haben jedoch den Nachteil, dass Sie diese immer im Ganzen verkaufen müssen. Kaufen Sie nur "übliche" Münzen oder Barren, beispielsweise Krügerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker.
Goldschmuck und Gedenkmünzen als Geldanlage
Goldschmuck eignet sich generell nicht als Geldanlage, denn neben dem Materialwert entstehen Kosten für die Verarbeitung und die Marge des Händlers. Der Wiederverkaufswert kann unter Umständen nur ein Zehntel des Neupreises betragen, im Zweifelsfall gibt es dann nämlich nur den Materialwert.
Vorsicht gilt auch bei Gedenkmünzen. Werden Münzen deutlich über dem Materialwert verkauft, liegt das Wertsteigerungspotential in ihrem Sammlerwert, der in der Hauptsache aus ihrer Seltenheit resultiert. Daher sollten wirklich nur diejenigen in Sammlermünzen investieren, die sich gut auskennen.
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