Bildrechte: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Grüne wollen Facebook zerschlagen

Als Konsequenz aus dem Datenskandal bei Facebook schlagen die Grünen eine "Entflechtung" des US-Konzerns vor. Wenn kein Wettbewerb mehr bestehe, gelte es einzugreifen, sagte Parteichef Habeck. Das könnte auch andere Anbieter im Internet treffen.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Im digitalen Zeitalter müssten Markt- und Datenmacht zusammen gedacht werden, sagte Habeck der "Welt am Sonntag". Wenige Digital-Konzerne konzentrierten derzeit wie Monopole fast die gesamte Marktmacht bei sich.

Facebook etwa verfolge ein Geschäftsmodell nach dem Prinzip "Friss oder stirb" - für die Nutzer gebe es praktisch keine Wahl, wie ihre Daten verwendet würden, auch wenn sie eigentlich nicht bei Facebook sind, aber andere Dienste des Konzerns nutzten.

"Beim Kauf von WhatsApp beispielsweise hat es Millionen von Nutzerdaten in einer Hand gesammelt – und trotz gegenteiliger Zusagen zusammengeführt." Robert Habeck, Parteivorsitzender Bündnis 90/Die Grünen

Mit Kartellrecht gegen Daten-Monopol

Helfen soll bei der Zerschlagung ein weiterentwickeltes Kartellrecht. Außerdem sollten Datenschutzbehörden gestärkt und die Algorithmen, mit denen Internetunternehmen Daten verarbeiten, offengelegt werden, forderte Habeck.

Facebook steht unter Druck, weil die Daten von rund 50 Millionen Nutzern durch die britische Beraterfirma Cambridge Analytica möglicherweise zur Manipulation im US-Wahlkampf eingesetzt wurden.