Bildrechte: pa / dpa / Soeren Stache

Clemens Fuest

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ifo-Chef zu Italien: "Eurozone droht neue Krise"

Eine künftige italienische Koalitionsregierung aus Fünf-Sterne-Partei und fremdenfeindlicher Lega stellt aus Sicht des Münchner ifo-Instituts die Grundlagen der Eurozone in Frage. Dies sagte ifo-Chef Clemens Fuest in Berlin.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

"Der Eurozone droht eine neue Krise. Die EZB sollte überprüfen, ob sie weiterhin italienische Staatsanleihen kaufen kann", sagte Fuest der dpa.

Die europakritische Koalition will trotz hoher Staatsverschuldung weniger sparen und stattdessen Steuern senken. Die Pläne sorgen schon seit Tagen für Unruhe. Das Land hat mit knapp 132 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) eine der weltweit höchsten Staatsverschuldungen.

Präsident Mattarella zögert

Auch Präsident Sergio Mattarella macht sich mit Blick auf die Staatsfinanzen "Sorgen wegen der Alarmzeichen", wie es aus seinem Umfeld hieß. Offenbar hat Mattarella große Vorbehalte gegen die Ernennung des parteilosen Jura-Professors Giuseppe Conte zum Regierungschef einer Koalition aus Populisten und Rechtsextremen. Mattarella zweifle daran, ob sich der Politik-Neuling gegen die Chefs der beiden künftigen Koalitionspartner - die populistische Fünf-Sterne-Bewegung und die rechte Lega - behaupten könne, berichteten italienische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt. Eine Entscheidung über den Personalvorschlag traf Mattarella zunächst nicht, sie soll frühestens heute nach weiteren Konsultationen fallen.