Bildrechte: pa/dpa
Audiobeitrag

Audi-Vorstand Rupert Stadler

Bildbeitrag
> Wirtschaft >

Ingenieur belastet Audi-Vorstand

Ingenieur belastet Audi-Vorstand

Audi-Chef Rupert Stadler und sein Vorgänger Martin Winterkorn behaupten, von Abgasproblemen beim Diesel nichts gewusst zu haben. Ein ehemaliger Ingenieur belastet sie jetzt jedoch schwer. Sie sollen bereits seit zehn Jahren eingeweiht sein.

Über dieses Thema berichtet: Tagesschau.

Die Aussagen von Giovanni P. haben es in sich. Der in München inhaftierte frühere Audi-Ingenieur behauptet, dass Führungskräfte des Ingolstädter Konzerns seit 2006 über die Abgasprobleme informiert waren. Er listete 44 Vorgänge von März 2006 bis Juli 2014 auf, die belegen sollen, dass der damalige Audi- und spätere VW-Konzernchef Martin Winterkorn, der jetzige Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler und der gesamte Audi-Vorstand die Problematik kannten. Zwei weitere langjährige VW-Spitzenmanager sollen sogar von Softwaremanipulationen gewusst haben.

2006 Vortrag über zu kleine AdBlue-Tanks

Das Papier liegt NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" vor. Darin belegt ist unter anderem ein Vortrag zur Abgasreinigung mit Harnstoff (AdBlue) vom 9. Oktober 2006, an dem auch der damalige Audi-Chef Winterkorn teilgenommen haben soll. Danach sei klar gewesen, dass die geplanten AdBlue-Tanks für eine gründliche Abgasreinigung zu klein waren. Auch Stadler sei im April 2010 und im Juni 2012 informiert worden.

Die 44 Vorgänge sollen belegen, dass der frühere Audi-Ingenieur nur ein Rädchen im System gewesen sei. Giovanni P. ist italienischer Staatsbürger. Wegen Fluchtgefahr sitzt er derzeit in München-Stadelheim in Untersuchungshaft. Audi kommentierte den Bericht mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht.