1.800 Mitarbeiter der kriselnden Siemens-Kraftwerksparte kamen zur Betriebsversammlung nach Erlangen. Wesentliche Neuigkeiten zum geplanten Stellenabbau gab es allerdings nicht. Die Zahl von knapp 260 zu streichenden Jobs kursiert bereits seit November und wurde weder bestätigt noch dementiert.
Betriebsrat: "Dramatische Lage"
Die Stimmung in der Belegschaft sei nun allerdings schlechter als bei Bekanntwerden der Pläne Ende des vergangenen Jahres, hieß anschließend aus dem Betriebsrat. Die knapp 260 zu streichenden Jobs seien mehr als zehn Prozent der insgesamt 2.400 Mitarbeiter am Standort. Folglich sei das eine "dramatische Lage, über die sich die Kollegen Ende letzten Jahres sicher noch nicht bewusst waren", sagte Betriebsrat Dirk Schencke.
Verhandlungen bis Ende September
Der Betriebsratsvorsitzende Manfred Bäreis ergänzte mit Blick auf die Probleme der Kraftwerksparte, es sei mittlerweile "fünf vor zwölf". Er appellierte an die Belegschaft, sich weiter zu qualifizieren. Sowohl der Betriebsrat als auch die IG Metall rechnen damit, dass bis spätestens Ende September Klarheit zum Stellenabbau in der Kraftwerksparte herrschen werde. Bis dahin liefen die Verhandlungen um Sozialplan und Interessensausgleich.
Die Umsätze in der Kraftwerksparte waren zuletzt massiv eingebrochen, weil klassische Gas- und Dampfturbinen in Zusammenhang mit der Energiewende zunehmend weniger nachgefragt werden.