Der fränkische Industrie- und Autozulieferer Schaeffler darf sein russisches Werk an eine Holding eines österreichischen Aufsichtsratsmitglieds verkaufen. In einer am 27. November veröffentlichten Erklärung genehmigte Kremlchef Wladimir Putin den Erwerb des Standortes in Uljanowsk an der Wolga durch die PromAvtoConsult. Hinter der Holding steht Siegfried Wolf. Der Österreicher ist auch Aufsichtsratsvorsitzender beim Autozulieferer Vitesco.
Verkaufsabsichten nach russischem Angriffskrieg
Schaeffler mit Hauptsitz in Herzogenaurach hatte im März – rund ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine – über seine Verkaufsabsichten für das Werk rund 900 Kilometer östlich von Moskau berichtet. Damals stand allerdings die Genehmigung durch den Kreml noch aus. Die wurde nun erteilt.
Im "Einklang" mit US- und EU-Sanktionsrecht
Es handelt sich demnach um ein kleines Schaeffler-Werk mit 150 Mitarbeitern. Der Kaufpreis wurde im Schaeffler-Geschäftsbericht mit zehn Millionen Euro angegeben. Investor Wolf hatte dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" damals auf dessen Anfrage hin mitgeteilt, die Transaktion sei umfassend geprüft worden. Man sei zu dem Ergebnis gekommen, dass sie "im Einklang mit geltendem US- und EU-Sanktionsrecht" stehe.
Ebenfalls am 27. Novmeber wurde bekannt, dass der Industrie- und Automobilzulieferer sein Übernahmeangebot für den Regensburger Autozulieferer Vitesco erhöht.
Im Video: Autozulieferer Schaeffler erhöht Übernahmeangebot für Vitesco
Mit Material der dpa
Dieser Artikel ist erstmals am 27. November 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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