Bis zu 18 Prozent mehr Lohn für das Bodenpersonal der Lufthansa: Das ist das Ergebnis der Tarifverhandlungen zwischen Airline und der Gewerkschaft verdi. Zusätzlich wurden eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro und weitere Zulagen vereinbart. Die Einigung war mithilfe einer dreitägigen Schlichtung unter Leitung von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und dem früheren Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, zustande gekommen.
Untere und mittlere Lohngruppen profitieren besonders
Bis Ende nächsten Jahres steigen die Gehälter zunächst im Schnitt um 12,5 Prozent, wie die Lufthansa mitteilte. Vor allem untere und mittlere Lohngruppen würden über festgelegte Sockelbeträge überdurchschnittlich angehoben. Dies trage auch dazu bei, dass Lufthansa ein attraktiver Arbeitgeber bleibe, wie Personalvorstand Michael Niggemann erklärte.
Verdi hatte ursprünglich bei einer Laufzeit von einem Jahr 12,5 Prozent mehr Geld verlangt, während das Unternehmen vor der Schlichtung innerhalb von 28 Monaten 10 Prozent angeboten hatte. Verdi hatte in dem Tarifkonflikt fünf Warnstreikrunden organisiert und sich mit einer Urabstimmung sogar auf unbefristete Streiks vorbereitet. Nun muss das Ergebnis in einer Mitgliederbefragung bestätigt werden, die bis Mitte April abgeschlossen sein soll.
Trotzdem weitere Streiks im Luftverkehr zu erwarten
Allerdings gibt es im Luftverkehr noch weitere Tarifkonflikte. So wurde jüngst im Tarifstreit für die Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsdienstleister an den deutschen Flughäfen eine Schlichtung vereinbart. Sie soll unter Leitung des früheren Bremer Finanz-Staatsrats Hans-Henning Lühr (SPD) am Freitag, den 5. April, beginnen.
Auch die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa haben bereits für höhere Gehälter gestreikt, ohne dass sich bislang eine Lösung abgezeichnet hat. Zudem verlangen auch Piloten und Kabinenpersonal von Discover, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa, einen Tarifvertrag.
Mit Informationen von dpa.
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