Die Tarifbeschäftigten in Deutschland können auch in diesem Jahr damit rechnen, dass ihre Gehälter schneller gestiegen sind als die Verbraucherpreise. Einschließlich Sonderzahlungen sind 2017 die Bruttogehälter im Schnitt um 2,3 Prozent gewachsen, wie das Statistische Bundesamt nach einer vorläufigen Schätzung berichtet. Gleichzeitig erwartet der Sachverständigenrat der Bundesregierung eine Jahresinflation von nur 1,7 Prozent. Das heißt, dass Waren und Dienstleistungen nach den Vorgaben des offiziellen Warenkorbs um diese Marge teurer werden.
Reallöhne legen zu
Damit liegt die Verdienstentwicklung der Tarifbeschäftigten im Jahr 2017 rund 0,6 Punkte oberhalb der Preissteigerung. Ihre Reallöhne steigen also. In Deutschland arbeiteten 2016 laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 56 Prozent aller Beschäftigten auf der Grundlage eines Tarifvertrags. Von den übrigen 44 Prozent der Arbeitnehmer erhielt etwa die Hälfte Leistungen, die sich an Flächentarifverträgen orientierten, ohne dass die Arbeitgeber dazu verpflichtet gewesen wären. Zusammen wurden also rund 78 Prozent der Arbeitnehmer nach Tarif bezahlt.
Für sämtliche Beschäftigten in Deutschland liegen noch keine Angaben oder Schätzungen für das Gesamtjahr vor. Zur Jahresmitte lagen die Reallöhne aber insgesamt deutlich im Plus. Einen Rückgang der Reallöhne gab es in Deutschland zuletzt 2013.