Das Firmengelände von Loewe in Kronach
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Der TV-Hersteller Loewe aus Kronach drängt nach zwei Insolvenzen wieder auf den Markt. (Archiv)

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TV-Hersteller Loewe: Neustart nach zwei Insolvenzen in Kronach

TV-Hersteller Loewe: Neustart nach zwei Insolvenzen in Kronach

Der TV-Hersteller Loewe aus Kronach will nach zwei Insolvenzen auf dem hart umkämpften Markt Händler und Kunden zurückgewinnen. Das Unternehmen setzt dabei auf bewährtes Wissen, erfahrene Mitarbeiter und neue Ideen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

In einem Münchener Hotel in der Messestadt ist alles angerichtet: blank polierte Flachbildfernseher stehen vor schick gestalteten Aufstellwänden, verschiedenfarbige Lautsprecher sorgen für die Hintergrundbeschallung. Der TV-Geräte- und Unterhaltungselektronikhersteller Loewe zeigt auf einer "Roadshow" seine Neuheiten. Zuvor hat man bereits unter anderem in Köln, Berlin und Stuttgart Händlern die Produkte präsentiert, mit denen das Unternehmen zurück auf den Markt will.

TV-Geräteentwicklung unter Hochdruck

Alexander Paul, Produktmanager bei Loewe, merkt man den Stolz über das neue Flaggschiff des Unternehmens, den OLED-TV "Bild i" an. Innerhalb eines Jahres und unter Hochdruck sei es den Ingenieuren und Designern in Kronach gelungen, den High-End-Fernseher neu zu entwickeln. Bei der Präsentation des Unternehmens im vergangenen Jahr habe man den Fachhändlern nur Holz-Modelle des Geräts zeigen können. Jetzt präsentiere Loewe fertige Geräte mit neuester Technik, Soundsystemen und modernem Design, wie man es von Loewe kenne.

"Loewianer" kehren nach Insolvenz zurück nach Kronach

Produktmanager Alexander Paul kennt Loewe bestens. Er ist im Frühjahr des vergangenen Jahres, nach Zwischenstationen in anderen Unternehmen, wieder ein "Loewianer" geworden. Wie Paul sind viele ehemalige Angestellte nach Kronach zurückgekehrt. Alle Mitarbeiter würden die neuen Produkte als "ihr Baby" ansehen, die Marke und der Name Loewe sei eine "Herzensangelegenheit". Das gelte auch für die Angestellten, die Eigentümer Aslan Khabliev – der Loewe nach der zweiten Insolvenz 2019 übernommen hatte – in das Unternehmen geholt habe. Khabliev bringe sich viel mit ein, betreibe und begreife Loewe als Familienunternehmen, so Paul.

"Passion" für die Marke Loewe

Christian Alber ist Mitglied der Geschäftsführung und seit 25 Jahren bei Loewe. Er hat die Insolvenzen 2013 und 2019 miterlebt und war an der Suche nach einem neuen Eigentümer vor zwei Jahren beteiligt. Es sei eine große Herausforderung gewesen, das Unternehmen unter dem neuen Eigentümer wieder aufzubauen. Entscheidend sei dabei der Mix aus erfahrenen und neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewesen. Rund 160 Angestellte sind inzwischen wieder in Kronach beschäftigt. Die Mischung stimme und die Passion für die Marke sei spürbar.

Stabilität durch Eigentümer und neue Ideen

Zweimal musste der TV-Hersteller Loewe in den vergangenen zehn Jahren Insolvenz anmelden. Dieses Mal soll es dauerhaft besser laufen. Inzwischen sei man breiter aufgestellt, habe auch im Audiobereich zugelegt und gehe neue Wege, so Alber. Loewe sei in der Vergangenheit ein geschlossenes System gewesen. Durch die Audioprodukte, wie Soundbars und Lautsprecher, könne man neue Zielgruppen ansprechen und die Produkte mit anderen TV-Herstellern kombinieren. Diese neuen Geschäftsfelder hätten sich vor allem durch das Netzwerk des neuen Eigentümers Aslan Khabliev aufgetan. Durch den finanzstarken Eigentümer sei man nicht mehr von externen Investoren abhängig, die Loewe als Investment ansähen, so Produktmanager Alexander Paul.

Neuer Eigentümer mit Entwicklung zufrieden

Aslan Khabliev, der neue starke Mann in Kronach, zeigt sich auf der Roadshow in München zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens. Man habe in relativ kurzer Zeit sehr viel erreicht. Er habe Ende 2019 nur die Marke übernommen und das Augenmerk darauf gelegt, Loewe mit einem guten Team wiederaufzubauen. Heute könne er sagen, man habe wieder ein sehr gut funktionierendes Unternehmen. Trotz aller Schwierigkeiten im Zuge der Corona-Pandemie sei er stolz auf das bislang Erreichte. Er habe aber noch viele weitere Pläne und Ideen mit Loewe, so Khabliev.

Ziel: Vertrauen zurückgewinnen

Das oberste Ziel des Eigentümers: Vertrauen zurückgewinnen. Nach den Misserfolgen in der Vergangenheit sei man immer noch dabei, Händler und Kunden von Loewe und den neuen Produkten zu überzeugen. Er selbst habe viele Gespräche geführt und sei durch Europa gereist. Man habe neue Produkte angekündigt und die Versprechen auch eingelöst. Inzwischen würden die Händler und Kunden anfangen, Loewe wieder zu vertrauen. Vielleicht sei man noch nicht auf dem Stand wie vor der Insolvenz, aber auf einem guten Weg, so Khabliev.

Der TV-Hersteller Loewe hat nach zwei Insolvenzen neue Geräte im Premium-Segment entwickelt. Der Geschäftsführer Christian Alber erklärt, warum der Standort Kronach für Loewe eine Herzensangelegenheit ist.
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Der Geschäftsführer Christian Alber erklärt, warum der Standort Kronach für Loewe eine Herzensangelegenheit ist.

Standortfrage Kronach wohl bald geklärt

Kronach und Loewe sind seit Jahrzehnten eng verknüpft. Nach der Insolvenz 2013 kaufte die Stadt das Areal des Unternehmens auf. Im vergangenen Jahr signalisierte Loewe großes Interesse an einem Rückkauf eines Teils des Betriebsgeländes, auf dem man momentan Pächter ist. Eigentümer Khabliev knüpfte daran weitere Investitionen und kündigte eine Standortverlagerung an, sollte es nicht zum Rückkauf kommen. Inzwischen scheint es so, als ob eine Einigung und der Verbleib Loewes greifbar ist. Der Standort Kronach sei ein Kernelement der Marke, so Christian Alber. Man sei seit über 70 Jahren in Kronach und wolle auch daran festhalten, Ende des Monats könne ein Abschluss gefunden werden. Man werde bleiben, so Eigentümer Aslan Khabliev.

"Loewe loves Kronach and Kronach loves Loewe." Loewe-Eigentümer Aslan Khabliev

Zukunftspläne: gesundes Wachstum

Das Ziel von Loewe: das Unternehmen wieder aufbauen – aber im gesunden Rahmen, betont Christian Alber. Mit neuen, kostengünstigeren Produkten will man auch jüngere Kundinnen und Kunden erreichen und in anderen Kategorien vorankommen. Gesundes Wachstum sei auch mit dem Zuwachs an Angestellten verknüpft, so Alber abschließend.

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