Mehr Gehalt und mehr Zufriedenheit. Jobwechsler sind glücklicher und haben sogar noch mehr Geld im Portemonnaie. Das ist, kurz zusammengefasst, das Ergebnis der repräsentativen Studie der Bertelsmann-Stiftung (externer Link).
Jedes Jahr werden rund 30 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse neu begonnen oder beendet. Und wer so einen Neustart wagt, für den springt ein deutliches Gehaltsplus heraus, bis zu sieben Prozent. Das haben die Arbeitsmarktexperten von Bertelsmann ermittelt, auf Basis von Daten der Jahre 2013 und 2021. Dabei ist die Höhe des Mehrverdienstes abhängig davon, wie stark der Grad der Veränderung ist. Wer in einen neuen Beruf wechselt, der anspruchsvoller ist, profitiert am meisten - mit knapp sieben Prozent mehr Geld. Wer sich nur für einen anderen Arbeitgeber im gleichen Beruf entscheidet, profitiert mit einem Plus von immerhin 3,6 Prozent.
Wer wenig verdient, profitiert besonders stark.
Eine berufliche Veränderung lohnt sich vor allem für Menschen im Niedrig-Lohn-Sektor. Oft arbeiten sie in unbeliebten, schlecht bezahlten Jobs, besonders häufig treffe das auf Menschen mit Migrationshintergrund zu. Sie gewinnen überproportional, wenn sie sich beruflich verändern. Das liegt daran, dass sie am Arbeitsmarkt meist nur mit sehr geringen Löhnen starten und sich durch einen Wechsel deutlich verbessern können. Das gilt auch für Menschen, die in Hilfsjobs arbeiten. Wenn sie Branchen wählen, in denen es an Arbeitskräften mangelt, z.B. in der Pflege, können sie im Schnitt 800 Euro mehr verdienen, so ein Ergebnis der Studie. Fachkräfte in der Kinderbetreuung bekommen sogar über 1.000 Euro zusätzlich.
Chance für Jobwechsler in Bayern
Weil gerade in Bayern der Mangel sowohl an Pflegekräften, als auch im Bereich Kinderbetreuung besonders hoch ist, dürfte sich ein Wechsel in diese Sektoren für viele Geringverdiener im Freistaat auszahlen. Zahlen aus dem Kompetenzzentrum Bayern (externer Link) zeigen im Jahresdurchschnitt 2023/2024, dass im Bereich Kinderbetreuung und -erziehung für rund 4.000 offene Stellen keine passenden Arbeitskräfte gefunden werden konnten. Im Bereich Gesundheit und Krankenpflege war das bei rund 3.500 offenen Stellen der Fall.
Mehr Geld allein macht nicht glücklich
Bei einem Jobwechsel ist aber nicht nur der finanzielle Aspekt entscheidend. Mindestens genauso wichtig ist es, sich im Job wohlzufühlen. Vor allem interessante neue Aufgaben und Herausforderungen seien motivierend für Beschäftigte und steigerten deren Zufriedenheit, heißt es in der Studie. Ebenso zentral seien ein gutes Arbeitsklima und ein wertschätzendes, gutes Miteinander mit Führungskräften und Kollegen. Das sei, so die Arbeitsmarktexperten von Bertelsmann, eine wichtige Botschaft an alle Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter halten wollten.
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