- Direkt zum aktuellen Artikel: Großstreiktag morgen in München – Flughafen folgt am Donnerstag
Nächste Woche sind für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten beim Bund und in den Kommunen wieder Verhandlungen angesagt. Ab heute wollen die Gewerkschaften deshalb noch mehr Druck machen. Das bedeutet, dass volle Mülltonnen stehenbleiben, die Verwaltung nicht erreichbar ist, die Kita geschlossen bleibt und es im Krankenhaus nur eine Notbesetzung auf den Stationen ist. Und auch bei der Bahn könnte es demnächst zu ersten Warnstreiks kommen.
Streikschwerpunkt ist München - Nahverkehr ausgenommen
Laut Verdi Bayern werden in dieser Woche die Bürgerinnen und Bürger in mehr Kommunen als bisher die Warnstreiks zu spüren bekommen. Der Auftakt findet gleich heute mit Augsburg und Kempten in Schwaben und dem Allgäu statt. Am Dienstag legen Beschäftigte in der Oberpfalz, Niederbayern, Oberfranken und in den Städten Ingolstadt, Schweinfurt und München die Arbeit nieder.
In und um die Landeshauptstadt stehen besonders viele Einrichtungen auf der Streikliste – nur der öffentliche Nahverkehr nicht. Am Mittwoch kommt es zu Aktionen unter anderem in Mittelfranken mit Nürnberg. Am Donnerstag ruft Verdi zum Warnstreiktag in Rosenheim auf.
Bei der Bahn drohen erste Aktionen
Am Donnerstag wird es auch für Fahrgäste der Bahn interessant. Im Tarifkonflikt mit dem DB Konzern und seinen Konkurrenten will die EVG, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, entscheiden, ob und wann das Zugpersonal, Beschäftigte in den Stellwerken oder bei der Reinigung die Streikweste anziehen.
Im Gespräch ist da angeblich auch eine gemeinsame Aktion mit Verdi. Das träfe Züge, Busse, U-und Straßenbahnen aber auch Flughäfen. Da würde dann bundesweit nicht mehr viel fahren oder fliegen. "kein Kommentar", heißt es dazu auf Nachfrage von beiden Gewerkschaften. Die Bahn will auf jeden Fall vorbereitet sein und soll schon an Ersatzfahrplänen basteln.
Darum wird aktuell so viel gestreikt
Das Ziel der Gewerkschaften Verdi, der Tarifunion des Beamtenbundes und der EVG ist, die stark gestiegenen Verbraucher-Preise möglichst auszugleichen. Dazu sagen die Arbeitgeber nicht nein. Allerdings bedeutet Ausgleich für sie, es muss auch finanzierbar sein. In ihren konkreten Forderungen liegen die Gewerkschaften nicht weit auseinander. Für den öffentlichen Dienst lautet sie: 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Das will Verdi auch im eigenen Tarifvertrag für den öffentlichen Personennahverkehr (T-VN) in Bayern herausholen.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft liegt darüber, mit 12 Prozent, mindestens aber 650 Euro und einen tarifierten Bahn-Mindestlohn von 13 Euro die Stunde. Die Angebote der Arbeitgeber unterscheiden sich nicht wesentlich: 5 Prozent in zwei Schritten und ebenfalls in zwei Schritten 2.500 Euro Einmalzahlung, die abgaben- und steuerfrei wäre.
Die Laufzeit soll 27 Monate betragen – erst dann könnte über eine weitere Lohnerhöhung verhandelt werden. Das ist den Gewerkschaften ein viel zu langer Zeitraum. Weiterverhandelt wird für den öffentlichen Dienst ab dem 28. März, bei der Deutschen Bahn und ihren Konkurrenten erst ab dem 24. April.
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