In der westlichen Welt steigt die Zahl der Neuansteckungen mit sexuell übertragbaren Krankheiten steil an. Die Zunahme betrifft so gut wie alle Infektionen gleichermaßen. Chlamydien, Gonorrhö - auch Tripper genannt - sowie die Ansteckung mit Herpes- und HP-Viren.
Und auch die Zahl der Syphilis-Infektionen habe sich seit der Jahrtausendwende vervielfacht, sagt Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit: "Insbesondere in den USA ist die Zunahme an Syphilis-Infektionen in den letzten Jahren sehr deutlich gewesen."
Syphilis besonders für Ungeborene gefährlich
Besorgniserregend sei die Entwicklung vor allem deshalb, weil eine Syphilis-Infektion gerade bei schwangeren Frauen zu schweren Erkrankungen des Fötus führen könne.
So kamen im vergangenen Jahr in den USA mehr als zehnmal so viele Babys mit einer Syphilis zur Welt wie noch vor zehn Jahren - auch in Deutschland sei seit dem Jahr 2000 eine Steigerung um das Zehnfache von 800 auf 8.000 Syphilis-Infektionen registriert worden, erklärt der Mediziner.
Sexuell übertragbare Infektionen wegen Online-Dating?
Hintergrund des Anstiegs sind laut Brockmeyer neben der steigenden Beliebtheit von Partydrogen vor allem die wachsende Nutzung von Internet-Dating-Portalen. "Wir haben eine Veränderung der Möglichkeiten, sexuelle Kontakte anzubahnen über digitale Medien, was viel, viel schnellere sexuelle Kontakte ermöglicht."
Brockmeyer regt deshalb an, neben Medikamenten, die inzwischen beispielsweise auch vor einer HIV-Infektion schützen, auf Aufklärung zu setzen. Insbesondere auf Aufklärung an Schulen.
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