Mann kratzt seine Autoscheibe frei
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Besser die ganze Scheibe freikratzen, sonst ist ein Bußgeld fällig.

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Eiskratzen am Auto: Tipps für eisfreie Scheiben

Eiskratzen am Auto: Tipps für eisfreie Scheiben

Es ist frostig kalt geworden und die Scheiben am Auto sind morgens vereist. Da heißt es wieder Eiskratzen. Hier gibt's Empfehlungen für "Laternenparker", damit sich der morgendliche Aufwand in Grenzen hält.

Autofahrer, die eine Garage haben, sind gut dran. "Laternenparker" aber müssen schwitzen. Wer es sich einfach machen will und nur ein kleines Löchlein auf der vereisten Frontscheibe freikratzt, kann Schwierigkeiten bekommen. Das kostet in jedem Fall ein Verwarnungsgeld. Das Sichtfeld muss komplett freigekratzt sein.

Wenn es zu einem Unfall kommt, weil die Sicht behindert war, wird es richtig teuer, denn dann droht Mithaftung. Vollkaskoversicherungen können die Leistungen um bis zu mehrere tausend Euro einschränken - ganz abgesehen davon, dass man Radfahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer aus Bequemlichkeit gefährdet.

Wie wird man das Eis auf den Scheiben los?

Eissprays aus dem Handel kosten zwar Geld, helfen aber, dicke Eisschichten zu lösen und das Kratzen mit dem Eisschieber zu erleichtern. Wie gut sie wirken, hängt allerdings von der Zusammensetzung ab. Wichtig ist, dass Sie hinterher den Durchblick haben und die Sicht nicht durch Schlieren beeinträchtigt ist.

Die Frontscheibe abdecken

Wer keine Lust auf das morgendliche Warm-Up hat, sollte seine Frontscheibe mit Pappe oder speziellen Folien abdecken. Keine gute Idee sind Textilien wie Decken. Die können mit dem Eis eine unschöne Allianz eingehen und das ganze Verfahren zusätzlich erschweren.

Auto nicht warmlaufen lassen

Das Auto im Stand warmlaufen zu lassen, ist wenig ratsam, um die Scheiben freizubekommen. Denn das kostet - nicht nur die Nerven der Nachbarn, sondern seit 2020 auch ein sattes Verwarnungsgeld von 80 Euro, so bussgeldkatalog.org. Außerdem bringt es nichts: Der Motor wird unnötig strapaziert, kommt dabei aber nicht auf Betriebstemperatur.

Die Wärmflasche fürs Auto

Manche empfehlen Wärmflaschen - man legt sie von innen dicht an die Windschutzscheibe. Da heißt es aber früher aufstehen, denn das braucht ein wenig Zeit. Man kann sie aber auch bereits über Nacht auf das Armaturenbrett legen. Zwei bis drei Liter geben genügend Wärme ab, damit die Scheibe nicht zufriert. Am nächsten Morgen müssen Sie kaum oder gar nicht kratzen.

Nicht zu empfehlen ist, heißes Wasser auf die Frontscheibe zu gießen: Das kann auf einer eiskalten Scheibe zu Spannungen und Rissen führen.

Der richtige Eis-Kratzer

Benutzen Sie zum Freikratzen der Scheiben spezielle Eiskratzer für den Pkw. Im Auto herumliegende "Ersatzlösungen" wie zum Beispiel CD-Hüllen können die Scheibe beschädigen. Auch Metallschaber können Kratzer in der Scheibe und - wenn Sie Pech haben - auch im Lack verursachen. Verwenden Sie daher lieber Kunststoffschaber und üben Sie beim Kratzen nicht zu viel Druck aus. Der ADAC empfiehlt zudem, darauf zu achten, dass die Scheiben im Winter immer schmutzfrei sind, denn Schmutzpartikel können beim Kratzen wie Schmirgelpapier wirken.

Grillkohle oder Katzenstreu gegen beschlagene Scheiben

Eis ist das eine, aber auch wenn das entfernt wurde, nehmen beschlagene Scheiben häufig ebenfalls die Sicht. Um das zu verhindern, hilft ein kleiner Bottich mit Grillkohle, den Sie über Nacht im Fußraum deponieren. Die Grillkohle ist staubtrocken und saugt die Feuchtigkeit im Auto auf. Ergebnis: freie Sicht am nächsten Morgen. Aber auch Katzenstreu, dass man zum Beispiel in einen Seidenstrumpf packt, verknotet und hinter die Windschutzscheibe legt, bindet Feuchtigkeit.

Auch Zeitungspapier hilft gegen beschlagene Scheiben: Dieses geben Sie bei Stofffußmatten unter die Matte. Gummifußmatten hingegen bedecken Sie mit Zeitungspapier. Regelmäßig wechseln. Auch hinter der Windschutzscheibe verteilt, tun Sie Ihren Dienst.

Mit Essig gegen frostige Scheiben

Folgendes Hausmittel verspricht am Morgen eisfreie Scheiben - zumindest, wenn die Temperaturen nicht allzu eisig sind: Ein Gemisch aus Essig und Wasser im Verhältnis 3:1 am Vorabend zum Beispiel mit der Sprühflasche auf die Frontscheibe auftragen.

Weitere Tipps für ein winterfittes Auto

  • Türschlösser und Gummidichtungen sollten gefettet werden, damit eindringende Feuchtigkeit nicht festfrieren kann.
  • Falls doch mal etwas festfrieren solllte, hilft ein Türschlossenteiser: einer zu Hause, einer am Arbeitsplatz. Ist keiner zur Hand, hilft ein Strohhalm, mit dem man warme Luft ins Schloss pusten kann.
  • Der Eiskratzer im Wagen ist Pflicht, Handschuhe, Besen und eine Abdeckfolie für die Windschutzscheibe sind im Winter ebenfalls eine nützliche Bordausstattung - ebenso einige warme Decken, falls man einmal liegenbleiben sollte.
  • Zum Artikel "So machen Sie Ihr Auto fit für den Winter"

Im Video. Nie wieder beschlagene Scheiben

Tipps gegen beschlagene Autoscheiben
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Tipps gegen beschlagene Autoscheiben

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Dieser Artikel ist erstmals am 19.01.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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