Leere Pizzakartons
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Leere, beschichtete und aufgestapelte Pizzakartons

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Ewige Chemikalie PFAS: EU-Behörde prüft Verbot

Ewige Chemikalie PFAS: EU-Behörde prüft Verbot

Pizzakartons, Teppichböden, Teflonpfannen: Sie alle enthalten häufig PFAS. Das ist eine "ewige" Chemikalie, die sich nur extrem langsam abbaut. Nun soll im März von der zuständigen EU-Behörde ein Verbot geprüft werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

In vielen Produkten ist PFAS enthalten, zum Beispiel in wasserabweisenden Outdoorjacken, in manchen Teppichböden oder in beschichteten Pizzakartons. PFAS gelten als "ewige" Chemikalie. Ewig, weil sie sich extrem langsam in der Umwelt abbauen und mittlerweile überall auf der Welt nachweisbar sind, selbst in Pinguinfedern. Einige EU-Länder haben beantragt, die PFAS pauschal verbieten lassen. Im März will die zuständige EU-Behörde das Verbot prüfen.

Wissenschaft sieht Antrag auf PFAS-Verbot positiv

Das Verbot würde sich auf zehntausend Verbindungen erstrecken, die PFAS, also per- und polyfluorierte Alkylverbindungen enthalten. Wissenschaftler reagieren durchgängig positiv auf den Antrag. "Gut, längst überfällig, packt das Problem an der Wurzel, dringend geboten", so lauten die ersten Reaktionen.

Toxikologe warnt vor Angstszenarien

Martin Göttlicher, Professor für Toxikologie an der TU und am Helmholtz Zentrum München weist aber ausdrücklich darauf hin, dass man über eine effektive Schädlichkeit für den Menschen bislang wenig weiß. Es seien mit hohen Dosen Versuche mit Tieren gemacht worden. Da sehe man Leberschädigung und Veränderungen im Fettstoffwechsel. Auch Störungen der Reproduktionsorgane und einige Dinge mehr, bei hohen Dosen.

Beim Menschen gäbe es bislang nur Hinweise darauf, dass die Substanzen die Immunreaktion schwächen, so Göttlicher. Er findet es deshalb wichtig, keine Angstszenarien aufzubauen: "Es ist sicher keine große Toxizität: Oh ja, da passiert was Dramatisches. Sondern es bleibt die Unsicherheit, es könnten kleine Beiträge seien. Und wenn man dann noch eine Substanzklasse hat, die sich über Jahre ansammelt, die wir über das letzte Jahrzehnt Spiegel aufgebaut haben, Spiegel steigen - da ist das dann schon nachvollziehbar, dass man sagt, das machen wir nicht unkontrolliert weiter. Wir bremsen hier, dass uns das nicht in fünf oder zehn Jahren doch dramatischer auf die Füße fällt."

Gesundheitliche Folgen einer PFAS-Belastung

Eine Belastung mit PFAS führt zwar nicht zwangsläufig zu gesundheitlichen Problemen. Aber sie können sich im Körper ansammeln. Einige PFAS binden sich im Körper an Proteine im Blut, in den Nieren und der Leber. Einige werden sehr langsam ausgeschieden. Etliche PFAS gelten als giftig, krebserregend und können eine ganze Reihe verschiedener Gesundheitsschäden verursachen. Leberschäden, Nierenkrebs, erhöhtes Cholesterin: Das sind etwa Krankheiten, die laut einem Briefing der Europäischen Umweltagentur (EEA) mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Effekte von PFAS zurückzuführen sind.

Wenn PFAS-Verbot kommt: Lange Umstellung und Ausnahmen

Falls der Verbotsantrag Erfolg hat, dürfte es lange Umstellungsfristen für die Industrie geben. Möglicherweise auch Ausnahmen. Ein Vorschlag der Experten: Man könnte zum Beispiel Substanzen für besonders wichtige Anwendungen, Feuerlöschschaum, Medizinprodukte auch ausführlicher auf ihre Schädlichkeit prüfen und dann weiter zulassen.

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