Gerüchte über einen angeblichen Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie und der Mobilfunktechnik 5G schüren aktuell Ängste in Teilen der Bevölkerung. Die Behauptungen sind jedoch nicht bewiesen - es gibt keine bekannten Wirkmechanismen, die einen Zusammenhang erklären könnten.
ÖDP-Abgeordneter verbreitet Falschinformationen zu 5G
So behauptet - zum Beispiel - der ÖDP-Europaabgeordnete Klaus Buchner, 5G schwäche das Immunsystem und fördere die Verbreitung des Virus. Solche Aussagen bezeichnete Simon Clarke, Zellbiologe der Universität von Reading in Großbritannien, im Interview mit der BBC als "Quatsch". Zwar könne Strahlung grundsätzlich den Körper aufheizen. Aber das Energieniveau von 5G-Strahlen ist seiner Meinung nach nicht annähernd stark genug, um das Immunsystem zu beeinflussen.
Gerüchte fallen auf günstigen Nährboden
So sieht das auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Den deutschen Forschern zufolge fehlen generell wissenschaftliche Hinweise darauf, dass elektromagnetische Felder eine Wirkung auf die Ausbreitung von Viren haben könnten. Weder aus der Biologie noch aus der Physik gibt es Anhaltspunkte für mögliche Wirkmechanismen, wie das BfS auf eine BR24-Anfrage antwortete.
Die Gerüchte um einen angeblichen Zusammenhang von Corona und 5G fallen allerdings auf einen idealen Nährboden. Denn die Debatte über die Gefahren von 5G-Mobilfunktechnik wird ohnehin heftig geführt. Ein Teil der Bevölkerung macht sich Sorgen vor der zusätzlichen Handystrahlung und Mobilfunkgegner sind auch im Internet sehr aktiv - während aktuell die Corona-Pandemie den Meinungsaustausch über soziale Medien anfeuert.
Einen Überblick zum Stand der Forschung in Bezug auf Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk bietet dieser #Faktenfuchs.
(Stand: 09. April 2020)