Dazu wird es heute weltweit Dutzende Pressekonferenzen geben, und zwar alle zeitgleich. In Deutschland wird die Europäische Südsternwarte um 16 Uhr in Garching das Geheimnis lüften. Seit Wochen schon spekulieren Astronomie-Fans und Experten im Internet darüber, ob mehrere Teleskope im August sogenannte „Gammastrahlenblitze“ im Universum messen konnten. Das sind energiereiche Radiowellen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Sie konnten gemessen werden, nachdem die zwei Gravitationswellen-Detektoren Lirgo und Virgo in derselben Region Gravitationswellen gemessen hatten.
Neue Ära für die Astrophysik?
Sollte der Zusammenhang stimmen, wäre das ein Meilenstein für die Astrophysik: Denn damit könnte man erstmals auch den Herkunftsort einer solchen Welle bestimmen.
Zittern in der Raumzeit
Gravitationswellen sind ein schwaches Zittern in der Raumzeit, die durch gigantische Sternenkollisionen oder Schwarze Löcher hervorgerufen werden. Albert Einstein hat sie vor rund 100 Jahren vorhergesagt, aber war davon ausgegangen, dass man sie nie werde nachweisen können, weil sie so schwach sind.
Gravitationswellen stauchen und dehnen den Raum um den Bruchteil eines Atomdurchmessers. In den USA und Europa gibt es aber mittlerweile extrem sensible Laserdetektoren, Ligo und Virgo, die diese kleinen Schwingungen messen können, erstmals im Jahr 2015. Für die Entdeckung der Gravitationswellen wurde dieses Jahr auch der Nobelpreis für Physik vergeben.