Die Signale des "Herzschlags" eines supermassiven Schwarzen Lochs stammen aus dem Zentrum einer Galaxie mit der Bezeichnung RE J1034+396, die etwa 600 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die Ursache dieses Phänomens ist noch ungeklärt. Im Jahr 2007 war es erstmals beobachtet worden.
Sonne macht Galaxie unsichtbar
Seit 2011 stand die Galaxie, aus der die Signale kommen, aber zu nah an der Sonne, um sie mit Röntgensatelliten beobachten zu können. Deren empfindliche Instrumente dürfen nicht auf die Sonne gerichtet sein. 2018 jedoch wurde mithilfe des europäischen Röntgen-Satelliten XMM-Newton das regelmäßige Pulsieren wiederentdeckt. Ein Team um Chichuan Jin von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften berichtete darüber im Juni 2020 im britischen Fachblatt Monthly Notices of the Royal Astronomical Society.
"Dieser Herzschlag ist erstaunlich. Er belegt, dass solche Signale von supermassereichen Schwarzen Löchern sehr kräftig und ausdauernd sein können." Chichuan Jin, Hauptautor der Studie
Im Schwall ins Schwarze Loch
Das supermassereiche Schwarze Loch ist von einer sogenannten Akkretionsscheibe umgeben. Auf dieser sammelt sich Materie, bevor sie für immer im Schwarzen Loch verschwindet. Dabei heizt sich die hinabstürzende Materie enorm auf und gibt starke Röntgenstrahlung ab.
"Die wesentliche Annahme zur Entstehung dieses Herzschlags ist, dass sich die inneren Bereiche der Akkretionsscheibe ausdehnen und zusammenziehen", erläutert Ko-Autor Chris Done von der britischen Universität Durham. Auf diese Weise könnte Materie schwallartig in das Schwarze Loch fallen. Die Zeit zwischen den Schlägen kann möglicherweise Informationen über die Größe und Struktur der Materie in der Nähe des Ereignishorizonts des Schwarzen Lochs liefern. Aus diesem Bereich um ein Schwarzes Loch herum kann nichts entkommen, nicht einmal Licht.
Der "Herzschlag" des Schwarzen Lochs beweist nach Ansicht der Wissenschaftler auch, dass Signale, die von einem supermassiven Schwarzen Loch stammen, sehr stark und anhaltend sein können. Der nächste Schritt soll sein, dieses Signal umfassend zu analysieren und es mit dem Verhalten von Schwarzen Löchern in der Milchstraße zu vergleichen.