Um die Entwicklung des Weltklimas vorherzusagen, wurden für den 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC vier sogenannte RCP-Szenarien entwickelt. Deren Werte, die von 2,6 bis 8,5 reichen, stehen jeweils für die Änderung der Energiebilanz der Erde. Das Szenario RCP8,5 war vielen Experten bisher zu negativ. Nach diesem steigt der weltweite CO2-Ausstoß ungebremst weiter, was zu einer Erwärmung um rund fünf Grad führen würde.
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Zwar gibt es Fortschritte bei der Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen, etwa der Rückgang der weltweiten Stromproduktion durch Kohlekraftwerke. Dennoch soll das "Worst-Case-Szenario" der Realität am ehesten entsprechen. Zu diesem Ergebnis kommen Christopher Schwalm und seinem Team vom Woods Hole Research Center in Falmouth, Massachussetts, USA. Nach ihren Berechnungen, die jetzt in der Fachzeitschrift "PNAS" veröffentlicht wurden, weichen die gesamten bisherigen CO2-Emissionen der Menschheit nur rund ein Prozent vom Szenario RCP8,5 des IPCC ab. Sollte sich an der weltweiten Klimapolitik nichts ändern, würden auch die Vorhersagen bis Mitte des Jahrhunderts mit großer Wahrscheinlichkeit eintreffen.
Covid-19-Pandemie senkt Kohlendioxid-Ausstoß kaum
Nach Einschätzung der Forscher ändert auch die Corona-Pandemie nichts an diesen Zukunftsprognosen. Falls die Pandemiebeschränkungen bis Ende 2020 aufrechterhalten blieben, würde dies zu einer Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen um 4,7 Gigatonnen führen. Dies entspräche weniger als einem Prozent des CO2-Ausstoßes seit 2005.
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