Alle Jahre wieder: In der Adventszeit werden fleißig Geschenke eingekauft und die Wohnung wird weihnachtlich dekoriert. Weil es so schön einfach und vermeintlich ungefährlich ist, kommen vielfach Lichterketten zum Einsatz. Aber so praktisch und ungefährlich sind sie oft gar nicht: Ob überhöhte Stromkosten, ein möglicher Schadstoffgehalt oder die Brandgefahr - es gibt einiges zu beachten, wenn man den Lichterglanz ungetrübt genießen möchte.
Mit der App ToxFox auf Schadstoffsuche
Mit der ToxFox-App des BUNDs, die Sie in den App-Stores kostenlos herunterladen können, lassen sich die Schadstoffe in Spielzeug und anderen Produkten aufspüren. Sie scannen den Barcode des Produkts und erhalten Informationen über die Inhaltsstoffe.
Der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe: Stromsparende LEDs
Eine mögliche Schadstoffbelastung ist das eine, das andere sind hohe Stromkosten. Die zahlreichen kleinen Lämpchen verbreiten zwar Licht und Freude, wenn aber die Stromrechnung kommt, wird es zappenduster: Lichterketten mit herkömmlichen Lämpchen sind wahre Stromfresser.
- Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) empfiehlt, Weihnachtsbeleuchtung mit Leuchtdioden (LED) zu verwenden. Diese halten deutlich länger und verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Lichterketten. Und das kann richtig Geld sparen. Auch die Verbraucherzentralen sind der Meinung, dass LEDs die beste Wahl sind.
- Verzichten Sie auf batteriebetriebene Lichterketten, denn oft landen die Batterien im Müll und belasten die Umwelt. Lieber Lichterketten mit Stromanschluss kaufen. Der TÜV Rheinland rät außerdem, nur Ketten mit Transformator zu kaufen, um vor Stromschlägen geschützt zu sein. Für draußen empfehlen sich solarbetriebene Lichterketten.
- Verwenden Sie Zeitschaltuhren. In der Nacht haben Sie nichts von der beleuchteten Deko im Garten und in den Fenstern – außer höhere Stromkosten. Die Tiere werden es Ihnen danken, denn die Lichtverschmutzung schadet dem Rhythmus der Tiere, denen die Dauerbeleuchtung einen verlängerten Tag vorgaukelt.
Im Audio: Weihnachtbeleuchtung - Tipps gegen Lichtverschmutzung
Was Sie beim Kauf von Lichterketten beachten sollten
- Kaufen Sie nur geprüfte Lichterketten mit Sicherheitsplakette. Das GS-Siegel vom TÜV sowie VDE-Prüfzeichen garantieren die Sicherheit der Kette.
- Kaputte Birnchen an einer herkömmlichen Lichterkette – das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch brandgefährlich werden. Schon ein einziges kaputtes Lämpchen reicht, um die Brandgefahr zu erhöhen. Defekte Lämpchen müssen sofort ausgetauscht werden, denn wenn ein Lämpchen ausfällt, verteilt sich die restliche Spannung auf die übrigen Birnchen und das kann zu starker Hitze führen. Wichtig dabei ist, dass die Ersatzbirnen in das System passen. Sie müssen die gleiche Watt- oder Voltzahl haben.
- Am besten tauschen Sie herkömmliche Lichterketten gegen LED-Lichterketten aus. Das spart nicht nur Strom, sondern ist auch sicherer: Die Leuchtdioden produzieren kaum Wärme, sind deshalb also sicherer. Die Gefahr von Überhitzung und Bränden wird reduziert.
- Für die Außendeko sollten nur extra dafür geeignete Ketten verwendet werden, die Feuchtigkeit vertragen. Auf der Verpackung muss eine IP-Nummer stehen. "IP 44" oder höher eignet sich für den Außenbereich. Für den Außenbereich gilt auch: Wer eine Kabeltrommel verwendet, sollte diese immer komplett abrollen, sonst wird das Kabel zu heiß.
Vorsicht Brandgefahr in der Weihnachtszeit
Trotz aller Vorfreude auf Weihnachten, sollte man auch die Vorsicht nicht außer Acht lassen. "Rund um Weihnachten und Silvester nehmen die Feuerschäden regelmäßig zwischen 40 und 50 Prozent zu", sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Gefahr von Wohnungsbränden reduzieren
Ursache für die Brände sind meistens Kerzen auf Adventskränzen oder am Weihnachtsbaum. Aber auch defekte Lichterketten können eine Ursache sein.
- Kaufen Sie den Weihnachtsbaum erst kurz vorm Fest, damit er nicht schon zundertrocken ist, wenn die Kerzen angezündet werden. Gießen Sie ihn regelmäßig. Auch ein Eimer Wasser neben dem Baum kann nicht schaden.
- Der Baum sollte nicht in der Nähe von leicht brennbaren Materialien (zum Beispiel Gardinen) stehen.
- Lassen Sie die brennenden Kerzen niemals unbeaufsichtigt – schon gar nicht mit Haustieren und Kindern im Haus.
Im Video: Alle Jahre wieder · Lichterglanz und Sternenstaub
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Dieser Artikel ist erstmals am 10.12.2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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