Marder kriechen nur zu gerne in den Auto-Motorraum und verbeißen sich dort in Kabel, Schläuche und andere Plastik- und Kunststoffteile. Besonders im Mai und Juni - wenn die Marder auf Partnersuche sind - müssen Autofahrer mit Bissschäden im Motorraum rechnen.
Ausgesprochen beißwütig reagieren Marder, wenn sie am Auto Duftmarken anderer Marder wahrnehmen, die dort bereits ihr Revier markiert haben. Sie wollen dann die Spuren des Rivalen beseitigen und fangen deshalb an, wahllos alles zu zerbeißen, was ihnen vor die Schnauze kommt - und verteilen ihre eigenen Duftmarken, was wiederum weitere Marder anlocken kann.
Immer mehr Marder kommen in die Stadt
Schon längst sind Marder kein Problem mehr, das nur Autobesitzer in ländlichen Gebieten trifft. Auch in den Großstädten fühlen sich die Wildtiere immer heimischer. Motorräume sind bei ihnen beliebte Spiel- und Ruheplätze - besonders, wenn der Motor noch warm ist. Was ihnen interessant erscheint, wird genau inspiziert und ins Maul genommen.
Das sind typische Marderschäden am Auto
Am häufigsten beschädigen Marder mit ihren spitzen Zähnen folgende Bauteile:
- Zündkabel
- Kühlwasser- und Scheibenwaschwasser-Schläuche
- Kunststoff-Schläuche
- Faltenbälge an Antriebswellen und der Lenkung
- Stromleitungen bzw. deren Isolierung
- Isomatten für Geräusch- und Wärmedämmung
Oft fällt der Marderschaden nicht sofort auf, was zu noch schlimmeren Folgeschäden führen kann. Angeknabberte Zündkabel zum Beispiel können den Katalysator schädigen. Zerbissene Gummimanschetten ziehen oft Schäden an der Lenkung, den Antriebs- oder Achsgelenken nach sich. Und wenn der Marder die Kühlwasserschläuche durchlöchert hat, kann der Motor überhitzen.
Zahlt die Versicherung Marderschäden?
Für den Besitzer des betroffenen Wagens wird der Marder-Verbiss oft teuer. Die meisten Teilkaskoversicherungen übernehmen zwar die direkt vom Marder verursachten Schäden. Für die Folgeschäden kommen viele Versicherer jedoch nicht auf. Deswegen sollten Autobesitzer, die in Nachbarschaft mit Mardern wohnen, das Kleingedruckte vor Abschluss einer Versicherung sorgfältig durchlesen und gegebenenfalls eine entsprechende Zusatzversicherung abschließen.
Wie wird man Marder wieder los?
Da hilft nur aktive Marder-Abwehr. Allerdings wirken nicht alle der bekannten "Hausmittelchen". Duftstoffe jeglicher Art, sei es der Klostein, der in den Motorraum gehängt wird, Mottenkugeln, Säckchen mit Hunde- oder Katzenhaaren oder spezielle Marderabwehrsprays, wirken nur, bis der Marder sich an den Geruch gewöhnt hat. Ähnliches gilt für Mardergitter: Gitter aus Maschendraht, die unter den Wagen gelegt werden. Marder laufen wegen ihrer empfindlichen Pfoten nicht gerne darauf, doch auch an die Gitter gewöhnen sie sich mit der Zeit. Auch Ultraschallgeräte, die sehr hohe, für Marder unangenehme Töne abgeben, helfen auf die Dauer nicht.
Wie hält man Marder vom Auto fern?
Wer sein Auto an der Straße parkt, für den sind eingebaute Elektroschockgeräte eine wirksame Möglichkeit, Marder dauerhaft vom Motor fernzuhalten. Dabei werden an den typischen "Mardereinstiegsstellen" Metallplättchen angebracht, die unter Strom stehen. Berührt der Marder diese, bekommt er einen leichten Stromschlag, wie bei einem Weidezaun. Keine Sorge: Der Stromschlag stellt keine Gefahr für Tiere oder Menschen dar, erschreckt den Marder aber und vertreibt ihn. Wichtig: Der Einbau sollte durch eine Fachwerkstatt vorgenommen werden, empfiehlt der ADAC.
Mit Motorwäsche den Geruch der Konkurrenz wegwaschen
Wenn Sie bemerken, dass ein Marder in ihrem Motorraum war (Pfotenabdrücke, Nahrungs- oder Kotspuren im Motorraum) oder wenn Sie einen Marderschaden hatten, lassen Sie unbedingt eine Motorwäsche machen, denn so werden vorhandene Duftmarken weggespült und ein anderer Marder muss nicht aus Revierkampfgründen in ihrem Motorraum wüten.
Wie schützt man Kabel vor Marderbissen?
Zündkabel können Sie mit geschlitztem Wellrohr aus Hartkunststoff ummanteln. So kann der Marder sie nicht anknabbern. Verlegen Sie das Rohr so, dass es nicht an bewegliche oder heiße Teile geraten kann. Schläuche und Achs-Manschetten, die Marder ebenfalls mit Vorliebe angreifen, kann man damit allerdings nicht schützen.
Im Video: Anna und die wilden Tiere: Frech wie ein Marder
Dieser Artikel ist erstmals am 23. Mai 2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel überarbeitet und erneut publiziert.
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Dieser Artikel ist erstmals am 1.5. 2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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