Wespe frontal in Nahaufnahme, die an einer zerdrückten roten Frucht nascht.
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Sind die Wespen in diesem Jahr besonders aggressiv?

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Mit diesen Tricks und Hausmitteln vertreiben Sie lästige Wespen

Mit diesen Tricks und Hausmitteln vertreiben Sie lästige Wespen

Nichts ist nerviger als Wespen, die einen beim Picknick oder im Garten beim Grillen pausenlos umschwirren. Das Wissen, das Wespen eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen, tröstet da nur wenig. Wie vertreibt man die Wespen effektiv und schonend?

Über dieses Thema berichtet: alpha-gespräche am .

Wespen schwirren schon seit einigen Millionen Jahren auf der Erde herum und sind weltweit verbreitet. Ihren schlechten Ruf verdanken die Wespen in Deutschland nur zwei Arten aus der großen Familie der Wespen: der Deutschen Wespe, Vespula germanica, und der Gemeinen Wespe, Vespula vulgaris. Nur sie gehen an unser Essen und haben das Potenzial zu echten Nervensägen.

Wie waren die Wespenjahre 2021 und 2022?

2021 waren nur verhältnismäßig wenig Wespen unterwegs. 2022 sah das schon anders aus, denn das Wespenwachstum wird von einem warmen Frühjahr und einem trockenen Sommer begünstigt: 2022 hatten die Wespen wettermäßig bessere Bedingungen. Und jede Königin mehr bedeutet auch ein Wespenvolk mit Tausenden von Wespen mehr. Den Eindruck, dass die Wespen auch aggressiver waren, verstärkte, dass sie bei warmen Temperaturen deutlich aktiver sind und so noch hektischer herumzuscharwenzeln scheinen. Auch die Anzahl an Tieren lässt diesen Eindruck entstehen. Trotzdem kann von einer Wespenplage im Jahr 2022 nicht gesprochen werden, auch wenn die Zahlen im Verhältnis zu den Vorjahren über dem Durchschnitt lagen.

Wie wird das Wespenjahr 2023?

Und wie sieht es in diesem Jahr aus? Droht heuer noch ein Wespensommer? Noch ist es für eine Prognose zu früh, denn im Moment kann es sich noch in beide Richtungen entwickeln. Es hängt etwas davon ab, wie sich das Wetter über den August entwickelt.

Sind Wespen aggressive Tiere?

Wespen sind nicht von "Haus aus" aggressiv und stechen wahllos zu. Das wäre reine Energieverschwendung und ist nicht in ihrem Interesse. Aber auf der Jagd nach Nahrung, die sie für ihre Brut brauchen, sind sie ziemlich penetrant. Wenn Wespen angriffslustig werden, haben sie tatsächlich ihre Gründe: Sie fühlen sich bedroht oder in die Enge getrieben. Um ihr nerviges Umtreiben oder ihre angriffslustigen Attacken zu verstehen, braucht man einen kleinen Einblick in ihr Leben.

Darum sind Wespen auch im Garten nützlich

Das Verhalten der Wespen verändert sich im Laufe des Sommers. Im Frühsommer sind die Wespen-Arbeiterinnen auf der Suche nach proteinreicher Kost. Insekten und Aas - und dazu gehört in den Augen der Wespen auch das Steak auf dem Grillteller - sind willkommene Beute, um ihre Nachkommen zu versorgen.

Gartenbesitzer sollten daher bei allem Frust, kein ungestörtes Picknick abhalten zu können, eines bedenken: Ihr Garten wäre nicht ganz so schön, wenn die Wespen sich nicht auch über Fliegen, Maden, Heuschrecken, Mücken, Schnaken, Blattläuse, Raupen und Spinnen etc. hermachen würden. Wespen sind enorm gute Insektenjäger. Alles, was kreucht und fleucht, wie zum Beispiel Fliegen oder Stechmücken, wird eingefangen und an die Brut verfüttert. Auch tote Tiere aus der Natur werden sozusagen "entsorgt". Wespen sind also auch eine Art Gesundheitspolizei. Außerdem bestäuben Wespen - genauso wie Bienen - Pflanzen. Nicht zuletzt dienen sie Vögeln und anderen Tieren als Nahrung.

Trockenheit ist für Insekten ein Problem

Ein Problem für die Tiere ist Trockenheit. Sie finden nicht genügend Nahrung, zumal die Konkurrenz groß ist. Einige Pflanzen stellen bei großer Hitze ihre Nektarproduktion ein. Wespen ernähren sich aber unter anderem von diesem Pflanzennektar. Wenn davon weniger zur Verfügung steht, kann es sein, dass sie auf Nahrungsmittel des Menschen umsteigen. Deshalb lassen sie sich auch kaum noch vertreiben, wenn es um Ess- oder Trinkbares geht. Zumindest mit Wassertränken - mit Wasser gefühlte Schalen mit Steinen als "Sitzbänken" - kann man Insekten helfen.

Im Spätsommer werden Wespen erst so richtig lästig

Richtig nervig werden Wespen dann typischerweise im Spätsommer. Dann gibt es keine Brut mehr zu versorgen, der Wespenstaat ist ausgewachsen. Die Arbeiterinnen haben nun Zeit, sich verstärkt um ihre eigenen Belange zu kümmern. Sie machen sich auf die Suche nach zuckerhaltiger Nahrung für sich selbst - und können so jede Kaffeetafel im Freien torpedieren.

Was tun, wenn Wespen kommen?

Es gibt zahlreiche mehr oder weniger hilfreiche Tipps, wie man der Wespen Herr werden kann. Bei wenigen Wespen ist es tatsächlich: abwarten und Ruhe bewahren. Letztendlich wollen die Tiere nur Futter holen und dann abschwirren. Bei einer großen Anzahl von Wespen fällt das aber deutlich schwerer. Manchmal bleibt einfach nur noch die Flucht.

Bei Wespen: Nicht schlagen und nicht anpusten

Die erste und wichtigste Regel lautet, nicht mit den Händen herumzufuchteln oder die Tiere anzupusten. Denn das empfinden die Wespen als Bedrohung und reagieren angriffslustig. Deshalb sollte man sich ruhig verhalten, wenn eine Wespe um einen herumschwirrt. Beim Anpusten stoßen wir mit der Atemluft eine große Ladung CO2 aus. Das macht die Tiere tatsächlich aggressiv - in Kombination mit Herumfuchteln ist ein Stich nicht unwahrscheinlich. Und hat eine Wespe erst einmal zugestochen, signalisieren die dabei freigesetzten Duftstoffe den anderen Wespen: Achtung: Hier sitzt der Feind! Das kann weitere Stiche nach sich ziehen.

Warum reagieren Wespen manchmal aggressiv?

Neben dem Herumfuchteln und dem CO2-Ausstoß scheinen es auch Farben zu sein, auf die die Wespen reagieren. So merkwürdig es sich anhört: Helle Kleidung schützt besser vor Wespenstichen als dunkle, sagt der Biologe Dr. Thassilo Franke in der Sendung "IQ - Aus Wissenschaft und Forschung" auf Bayern 2. Der Grund ist nachvollziehbar: Wespen verstecken in ihren Nestern sehr viel eiweißreiche Nahrung. Darauf sind nicht nur die Nachkommen scharf, sondern auch Dachse, Bären oder andere Tiere, die sich darauf spezialisiert haben, Wespennester auszugraben und zu fressen. Und deshalb reagieren Wespen auf Bewegungen und auch auf dunkle Farben aggressiv, denn die Feinde haben ein dunkles Fell - oder einen dunklen Pullover an.

Wie gefährlich sind Wespenstiche?

Fakt ist: Wespenstiche (übrigens auch die Stiche von Hornissen, die zu den Wespen zählen) sind völlig ungefährlich - es sei denn, man ist Allergiker. Dann ist ein Stich lebensbedrohlich! Zwar sind Wespenstiche schmerzhaft, aber von der Giftmenge vernachlässigbar. Denn anders als die Biene zieht die Wespe nach dem Stich den Stachel wieder heraus. Bei einem Bienenstich wird ungefähr die zehn- bis zwanzigfache Menge Gift verabreicht. Zudem ist das Gift der Wespe nicht so potent wie das der Biene.

Wespen-Mythen
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Sind Wespen wirklich aggressiv? Und können sie mehrmals stechen? Wie gut kennt ihr euch mit Wespen-Mythen aus? Macht den Fakten-Check!

Welche Hausmittel helfen gegen Wespen?

Wespen loszuwerden, ist schwer. Da helfen auch die meisten Hausmittel nichts. Einige landläufige Tipps, die man versuchen kann:

Kaffeesatz verbrennen. Der Rauch soll Wespen vertreiben.

  • Manche schwören darauf, eine Ablenkfütterung in einiger Entfernung aufzustellen. Bei "Jugend forscht" fanden Schülerinnen heraus, dass sich überreife Weintrauben dazu am besten eignen, so der Naturschutzbund (NABU).
  • Regnet es? Dann ab ins Nest! Zumindest kann man mit einer Wasser-Sprühflasche versuchen, Regen zu simulieren, damit sich die Wespen in ihr Nest verziehen.
  • Den Geruch von Basilikum und Knoblauch können Wespen angeblich nicht leiden. Wem es also gelingt, Basilikum im Garten oder auf der Fensterbank zu kultivieren, und sich vom Knoblauchgeruch nicht gestört fühlt, kann es probieren. Auch ätherische Öle wie Citronella, Nelken- oder Teebaumöl können Wespen angeblich nicht leiden.
  • Wohnt da schon wer? Eine zusammengeknüllte braune Papiertüte simuliert ein Wespennest. Und da man sich nicht mit der Konkurrenz anlegen will, suchen die Wespen das Weite - zumindest in der Theorie. Ob der Papiertüten-Trick wirkt? Wohl eher nicht, da die beiden Wespenarten, um die es geht, in Höhlen wohnen und sich von den Nestattrappen anderer Wespenarten kaum beindrucken lassen.

Das sollten Sie im Freien beachten

  • Verzichten Sie beim Kaffeeklatsch draußen oder beim Picknick auf stark duftende Parfums, Rasierwasser, Körperlotionen etc.
  • Wichtig ist: Decken Sie die Nahrungsmittel im Freien ab und räumen Sie Reste schnell wieder ins Haus.
  • Süße Getränke sollten mit Strohhalmen getrunken werden. Das gilt vor allem für Kinder.
  • Wischen Sie den Mund Ihrer Kinder nach dem Schlemmen ab, sodass sich keine Wespen dahin verirren und womöglich verschluckt werden.
  • Behalten Sie die Wespen beim Essen im Auge, damit nicht versehentlich eine mit dem nächsten Bissen in den Mund gelangt.
  • Wenn Sie im Mundbereich oder gar im Mund gestochen werden, rufen Sie den Arzt an. Eine Schwellung dort bedeutet womöglich Lebensgefahr.
  • Sammeln Sie Fallobst im Garten auf. Das ist ein Tummelplatz für Wespen.

Wo sind Wespennester und darf man sie entfernen?

Die beiden Wespenarten, die uns das Leben etwas nerviger gestalten, die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, sind sogenannte Kurzkopfwespen und nisten meistens in dunklen Höhlen. Sichere Plätze in Erd- oder Baumhöhlen aber werden immer rarer, sodass sie auch auf Dachböden oder Rollladenkästen ausweichen.

Für Wespen gilt der allgemeine Artenschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Das heißt, sie dürfen nicht mutwillig oder ohne vernünftigen Anlass gefangen, verletzt oder getötet werden. Eine Ausnahme besteht, wenn "ein überwiegend öffentliches Interesse besteht oder wenn das Einhalten des Gesetzes zu einer unzumutbaren Belastung im Einzelfall führt", so der NABU in Baden-Württemberg. Zum Beispiel können Wespennester in der Nähe von Kindern fachgerecht entfernt werden. In so einem Fall dürfen Sie nicht selber Hand anlegen. Das Wespennest muss von einem Experten entfernt werden.

Wann ist die Wespen-Saison vorbei, wann sterben sie?

Mit dem Spätsommer werden auch die letzten Tage der Wespen eingeläutet. Denn nach den ersten Frostnächten gehen die Wespen ein. Allein die Königin überlebt und sucht sich einen Platz zum Überwintern. Erst dann kann das Nest gefahrlos entfernt werden. Dabei muss man aber sehr gründlich vorgehen und die Stelle sorgfältig säubern. Denn im darauffolgenden Jahr können Königinnen auf der Suche nach einer neuen Behausung von dem alten Wespen-Duft angezogen werden und genau dort wieder ein neues Nest bauen.

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Dieser Artikel ist erstmals am 29.07.2022 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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