Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Asteroiden entdeckt, die einem Planeten in ihrer Umlaufbahn vorauseilen oder ihnen folgen. Zunächst fand man diese nur beim Jupiter. Inzwischen weiß man aber, dass auch andere Planeten von solchen "Trojaner" genannten Asteroiden begleitet werden. Der Jupiter hat vermutlich mehrere Tausend Trojaner. Zwei Schwärme kreisen auf der gleichen Umlaufbahn mit dem Jupiter um die Sonne: Ein Schwarm ist etwas voraus, der andere hinterher. Diese Trojaner sind Überbleibsel des frühen Sonnensystems, die noch nie zuvor aus der Nähe untersucht wurden.
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Ein Fossil und eine Raumsonde
Die NASA-Raumsonde Lucy teilt sich ihren Namen mit dem fossilen Teilskelett eines vermutlich weiblichen Vormenschen, das 1974 vom amerikanischen Paläoanthropologen Donald Johanson und seinem Team in Äthiopien entdeckt wurde. Den Namen bekam das Fossil, da beim Katalogisieren wiederholt eine Beatles-Kassette lief, auf der auch "Lucy in the sky with diamonds" zu hören war. Der Skelettbau von Lucy zeigte, dass Vorläufer des heutigen Menschen schon vor rund drei Millionen Jahren aufrecht gehen konnten.
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Mission zwischen zwei Trojaner-Schwärmen
Ähnlich Spektakuläres wird von der Raumsonde Lucy erwartet, die am Samstag, 16. Oktober 2021, von Cape Canaveral aus startet, um erstmals die Jupiter-Trojaner genauer zu untersuchen. Die Sonde ist über 15 Meter lang - vor allem wegen der riesigen Solarzellen, die die Batterien aufladen. Bis Lucy die Trojaner erreicht, wird es aber etwas dauern. Zunächst wird sie 2022 und 2024 zweimal an der Erde vorbeifliegen, um mit Unterstützung der Schwerkraft dort Schwung zu holen. 2025 passiert sie auf ihrem Weg zu den Jupiter-Trojanern den im inneren Hauptgürtel gelegenen Asteroid Donaldjohanson, benannt nach dem Mitentdecker von Lucy.
2027 soll Lucy den L4-Schwarm der Trojaner erreichen und dort an den Trojanern Eurybates mit seinem Satelliten Queta, Polymele, Leucus und Orus vorbeifliegen. 2030 kommt die Raumsonde wieder in die Nähe der Erde, um Schwung zu holen für den L5-Schwarm. Dort erreicht sie 2033 den Doppelasteroiden Patroclus und Menoetius. Die Jupiter-Trojaner werden alle nach Figuren aus der Ilias von Homer benannt. Patroclus ist eine der Ausnahmen, da dieser Trojaner vor Einführung der Regelung benannt wurde.
Trojaner - die großen Unbekannten
Die Sonde wird die Trojaner passieren und im Vorbeifliegen diverse Messungen anstellen. Unter anderem wird sie die Geologie, Farbe und Zusammensetzung der Oberfläche untersuchen. Durch diese Untersuchungen erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Vergangenheit unseres Sonnensystems. Nach insgesamt zwölf Jahren soll die Mission dann beendet sein. Danach soll Lucy weiterhin im Abstand von etwa sechs Jahren zwischen den beiden Trojaner-Schwärmen pendeln - womöglich für Millionen von Jahren.
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