Jubel im NASA-Kontrollzentrum: Nach jahrelanger Vorbereitung, einem halben Jahr Flug und bangen sechseinhalb Minuten ist "InSight" sicher auf dem Mars gelandet. Die Sonde absolvierte eine komplexe Lande-Prozedur mit Hitzeschild, Bremsfallschirm und schließlich 12 kleinen Raketenantrieben, die "InSight" auf der Mars-Oberfläche absetzten.
Dreck vor der Linse: Das erste InSight-Bild vom Mars
Kurze Zeit später schickte der Lander ein erstes Bild, noch mit Dreck vor der Linse. Zu sehen ist eine weite, eintönige rötlichgraue Ebene. "InSight"-Projektleiter Tom Hoffman war trotzdem entzückt:
"Ich bin sehr glücklich, dass es so aussieht, als ob wir eine sichere und langweilig aussehende Landestelle haben. Das haben wir gesucht. Es sieht aus wie ein Parkplatz." Tom Hoffman, NASA
Mars-Sonde soll Instrumente auf der Oberfläche absetzen
"InSight" soll keine tollen Fotos schießen. Der Mars-Lander hat die Aufgabe, das Innere des Planeten zu erforschen. Dafür hat er zwei Instrumente an Bord, die auf dem Boden abgesetzt werden sollen, mit einem Greifarm. Eine Fläche ohne größere Felsen ist da genau das richtige. Projekt-Ingenieurin Elizabeth Barrett spricht von einer "Einschätzungsphase": Jetzt gehe es zunächst darum, zu prüfen wo die Instrumente platziert werden können, um die besten Messergebnisse zu bekommen.
Europa ist mit auf dem Mars
Die beiden Instrumente kommen aus Europa: Das erste ist ein Seismograph, entstanden unter Federführung der französischen Raumfahrt-Agentur. Der Seismograph soll Schwingungen messen, ausgelöst durch Mars-Beben oder Meteoriten-Einschläge. Das zweite Instrument wird "Maulwurf" genannt, es ist eine Bohrkapsel an einer langen Leine. Es wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt und soll die Temperaturen im Boden des Mars messen.
Mars soll Hinweise auf den Ursprung der Planeten geben
Die Daten sollen helfen, den Mars besser zu verstehen - und Hinweise liefern, wie die Planeten entstanden sind, auch die Erde.
"Auf der Erde gibt es keine Fingerabdrücke dieser frühen Prozesse. Auf dem Mars sind diese Dinge, die in den ersten Jahrmillionen entstanden sind, immer noch erstarrt. Wir können Mars als Zeitmaschine benutzen, um zu sehen, wie die Erde ausgesehen hat, nachdem sie geformt wurde." Chefwissenschaftler Bruce Banerdt
Es wird noch mehrere Monate dauern, bis die Messinstrumente eingerichtet sind und Daten liefern können. Für die Mission sind erstmal zwei Jahre vorgesehen.
Das Fernziel der NASA: Eine bemannte Mars-Mission
"InSight" ist die achte Mars-Mission, die erfolgreich auf dem Planeten gelandet ist. Alle acht waren von der NASA auf den Weg geschickt worden. Als nächstes wollen die USA einen Mars-Rover auf den Weg bringen, der Start ist in zwei Jahren geplant. NASA-Chef Jim Bridenstine sagte, das alles seien auch Vorbereitungen dafür, Menschen zum Mars zu fliegen:
"Alles, was wir jetzt über Mars lernen, kann uns helfen, seine Ressourcen zu nutzen. InSight kann Informationen liefern über flüssiges Wasser und wo es zu finden wäre. Außerdem liefert InSight Informationen über Meteoriten-Einschläge. Wenn wir Menschen dorthin schicken, ist es wichtig zu wissen, ob sie solche Einschläge erleben werden." Jim Bridenstine
Der NASA-Chef sagte, eine bemannte Mars-Mission sei Mitte der 2030er Jahre vorstellbar. Zunächst will die NASA wieder Astronauten zum Mond schicken. Das soll ein Testlauf sein für eine mögliche Mars-Mission.