Die Aufnahme zeigt eine Fotografie des Astronauten Charles Conrad auf dem Mond neben der Surveyor 3 Mondsonde
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Der Astronaut Charles Conrad besucht die Surveyor 3 Sonde auf dem Mond

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Mini-Mond 2020 SO als Weltraumschrott identifiziert

Mini-Mond 2020 SO als Weltraumschrott identifiziert

Anfang November hat sich die Erde einen neuen Mini-Mond eingefangen. Jetzt ist es zweifelsfrei klar: Es ist eine fast 60 Jahre alte Raketenstufe - ein altes Stück Weltraumschrott.

Am 1. Dezember 2020 zog 2020 SO, wie der vermeintliche Mini-Mond nach seiner Entdeckung vorläufig benannt worden war, mit nur 50.000 Kilometern Abstand nahe genug an der Erde vorüber, um mit Riesenteleskopen auf der Erde genauer untersucht zu werden. Und die stellten zweifelsfrei fest: Es handelt sich nicht um ein natürliches Objekt, sondern um einen alten Erdbewohner. Es ist die alte Raketenstufe der Voyager 2-Mission, die 1966 zum Mond startete, aber nie dort ankam. Damit wird 2020 SO seinen Namen wohl verlieren, denn Weltraumschrott verdient die Ehre nicht.

Am 8. November hat die Erde 2020 SO in den Einfluss ihrer Schwerkraft gebracht. Das etwa zehn Meter im Durchmesser große Objekt kreist aber nicht wie unser Mond um die Erde, sondern zieht eine Umlaufbahn um die Sonne, die der der Erde ähnelt, weil sie von unserem Planeten stark beeinflusst wird.

Am 2. Februar 2021 wird unser selbstgebastelter "Mond" noch einmal an der Erde vorüberziehen, dann aber mit 230.000 Kilometern Abstand. Danach verschwindet er in den Weiten des Alls. Vielleicht wird er aber auch von der geplanten "Müllabfuhr" im Weltall entsorgt:

Das unbekannte Objekt 2020 SO

Aufgefallen war das Objekt zunächst Astronomen der PAN-STARRS Himmelsdurchmusterung auf Hawaii. Sie dachten, dass es sich dabei um einen Asteroiden auf einer Umlaufbahn um die Sonne handelte und gaben ihm einen entsprechenden Namen: 2020 SO.

Die Umlaufbahn des Mini-Monds um die Sonne ähnelt derjenigen der Erde

Dann aber fiel Wissenschaftlern der US-Weltraumbehörde NASA auf, dass etwas an der Umlaufbahn von 2020 SO nicht so ganz passt.

Denn dessen Umlaufbahn um die Sonne sieht so gar nicht nach der eines Asteroiden aus und ähnelt stattdessen eher der der Erde: ungefähr gleiche Entfernung, gleiche Ebene, so ganz und gar nicht verlängert und gegenüber der Ekliptik gekippt, wie es bei normalen Asteroiden der Fall ist. Außerdem ist das Objekt zu langsam für einen Asteroiden.

Ein hohler Mond?

Weitere Beobachtungsdaten zeigten, dass das Objekt offensichtlich vom Strahlungsdruck der Sonne beeinflusst wurde. Da der Strahlungsdruck unseres Zentralgestirns nicht gerade riesig ist, deutete das darauf hin, dass das Objekt hohl sei. Und das spricht ganz und gar nicht für einen Asteroiden, da Asteroiden im Grunde genommen dichte Gesteinsklumpen sind, sondern deutete schon auf etwas Menschengemachtes hin.

Die Bahnanalyse verriet: ein Müllproblem

Einen weiteren Schritt stellte die Bahnanalyse von 2020 SO dar. NASA-Wissenschaftler konnten anhand der jetzigen Bahn des Objekts seine Umlaufbahn im Sonnensystem quasi "zurückspulen". Es kam heraus, dass 2020 SO der Erde über die letzten paar Jahrzehnte bereits mehrmals nahegekommen war. Ende September 1966 kam das Objekt der Erde so nahe, dass eigentlich nur der Schluss blieb: Dass es von der Erde stammt.

Der Mini-Mond ist der Überrest der fehlgeschlagenen Surveyor 2 Mission

Umlaufbahn, Beschaffenheit, Ursprung: Alles deutete darauf hin, dass der angebliche Mini-Mond der Überrest einer fehlgeschlagenen NASA-Mission aus dem Jahre 1966 ist: die Raketenoberstufe der Surveyor 2-Mission. Die Surveyor-Missionen sollten die bemannten Mondlandungen vorbereiten und dazu die Oberfläche des Mondes genauer erkundeten. Surveyor 2 startete am 20. September 1966 an Bord einer Atlas-Centaur-Rakete gen Mond. Allerdings schlug wenige Tage später eine Kurskorrektur fehl, die Sonde zerschellte am 23. September 1966 auf dem Mond.

Von der Centaur-Raketenoberstufe war die Sonde aber zu diesem Zeitpunkt schon wie geplant getrennt. Nach der Trennung machte sich diese Oberstufe auf einer unbekannten Umlaufbahn um die Sonne auf und davon ins Weltall.

Satelliten
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Die Zahl der Satelliten, die um die Erde kreisen, wächst und wächst. Doch Satelliten machen irgendwann Probleme.

Noch eine Runde

Bahnberechnungen zeigen, dass das Objekt noch eine weitere Runde um Erde und Sonne drehen wird, bevor es wieder von der Schwerkraft der Sonne abgelenkt wird. Dann ist die Frage, ob das dann eine Reise ohne Wiederkehr wird - oder ob uns unser Weltraum-Müll in ein paar Jahrzehnten einen weiteren Besuch abstattet.

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