Zweimal war er verschoben worden, der letzte Start einer europäischen Trägerrakete vom Typ Ariane 5. Ursprünglich hätte sie schon Mitte Juni ins All fliegen sollen, technische Probleme verhinderten das. Und das Wetter sorgte dann am Dienstag noch einmal um eine Verschiebung von 24 Stunden. Die Ariane 5 hat auf ihrer letzten Mission den deutschen Kommunikationssatelliten Heinrich Hertz und einen französischen Militärsatelliten auf ihre Umlaufbahn gebracht.
Trägerraketen: Europa blickt in ungewisse Zukunft
Nach Ariane 5 kommt Ariane 6 - so ist der Plan der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Doch so einfach scheint die Nachfolge nicht zu sein. Vor drei Jahren schon hätte die Rakete, die die europäische Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen soll, ihren Erstflug bestreiten sollen. Doch der wurde mehrfach verschoben, mittlerweile peilt man den Start für Ende des Jahres an. Ob das klappt, ist ungewiss.
Auch bei Vega C hakt es
Die Esa hat derweil ein weiteres Problem, das sie in eine wirklich missliche Lage bringt. Denn die für den Transport leichterer Satelliten geplante Rakete Vega C hatte bei ihrem ersten kommerziellen Flug im Dezember einen Fehlstart hingelegt und bleibt nun erstmal am Boden. Und so musste Esa-Chef Josef Aschbacher eingestehen: "Ab Mitte dieses Jahres haben wir keinen garantierten Zugang Europas zum All mit europäischen Trägerraketen und das ist für uns alle ein riesiges Problem".
Ukraine-Krieg markiert Beginn der Krise
Laut Esa begann die Krise vor knapp einem Jahr, als Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs entschied, seine Sojus-Raketen vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana abzuziehen. Die Ariane 5 war Weltmarktführer für den Transport von Telekommunikationssatelliten und sicherte Europa eine Unabhängigkeit in der Raumfahrt. Nun sitzt man quasi auf der Erde fest. Deshalb wird erwartet, dass die Esa die Vega C noch in diesem Jahr wieder einsetzt. Wann genau, das steht noch nicht fest - also quasi in den Sternen.
Im Video: Start der Ariane-5-Rakete
Mit Informationen von dpa
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!