Eine in Deutschland noch nie zuvor entdeckte Bienenart ist in Regensburg nachgewiesen worden. Wie die dortige Universität am Dienstag mitteilte, entdeckte ein Biologiestudent die Östliche Schlürfbiene (Rophites hartmanni). Der Fundort Regensburg ist kein Zufall, so Experten.
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Östliche Schlürfbiene auch in Straubing entdeckt
Wie der Name schon verrät, ist die Biene vor allem im östlichen Europa verbreitet – vor allem wärmere Regionen bevorzugt sie. Ursprünglich kommt die Östliche Schlürfbiene aus dem östlichen Mittelmeerraum und Anatolien, auch im österreichischen Linz wurde sie schon nachgewiesen.
Dass sie nun in Regensburg entdeckt wurde, ist laut Universität Regensburg kein Zufall: Das Donautal sei als warmer Korridor als Einwanderungsweg für viele Arten bekannt. Für diese Migrationsroute spreche auch ein weiterer Fund der Art in der Nähe von Straubing.
Student überrascht von seiner Entdeckung
Der Entdecker der Art in Deutschland, Biologie-Masterstudent Robert Zimmermann, erforscht an der Uni Regensburg die hiesige Wildbienenfauna. Sein Fund überraschte ihn: "Die Tiere passten zu keiner mir bekannten heimischen Art", wird der Student von der Uni Regensburg in der Mitteilung zitiert. "Erst nachdem ich sie einem weiteren Experten vorlegte, konnte dieser bestätigen, dass es sich um eine neue Art für Deutschland handelte".
Zusammen mit der Ziest-Schlürfbiene und der Späten Schlürfbiene sind nun drei Arten dieser Gattung in Deutschland heimisch. Die Bienen sind auf den Pollen von Lippenblütlern spezialisiert, dazu gehören zum Beispiel beliebte Gartenkräuter wie Basilikum oder Oregano.
Insgesamt gibt es 604 Wildbienenarten in Deutschland. Nur etwa 37 Prozent davon gelten laut Naturschutzbund als ungefährdet.
💡 Was kann ich für Bienen tun?
Wer Wildbienen fördern will, sollte im Garten oder auf dem Balkon heimische Pflanzenarten in die Erde setzen. Sinnvoll ist es, für eine möglichst lange Blütezeit vom Frühjahr bis in den Spätherbst zu sorgen. Über die kalte Jahreszeit sollten dann welke Stängel stehen bleiben dürfen, weil einige Wildbienen diese als Überwinterungsquartier und zur Eiablage nutzen. Außerdem fliegen viele Bienen auf Totholz und offene Sandböden, da in diesen Strukturen ihre Nachkommen heranwachsen.
(Quelle: Universität Regensburg)
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