Dieses undatierte Foto zeigt einen Riss an einem Eisberg vom sogenannten Amery-Schelfeis. Am Südpol ist ein riesiger Eisberg mit einer Fläche von 1.636 Quadratkilometern abgebrochen - etwa so groß wie das gesamte Stadtgebiet von London. Der Berg löste sich vergangene Woche im Osten der Antarktis vom sogenannten Amery-Schelfeis, einer Fläche mit ewigem Eis, wie die australische Antarktis-Agentur AAD am Dienstag mitteilte.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Richard Coleman

Der abgebrochene Eisberg ist etwa so groß wie das gesamte Stadtgebiet von London. Im Bild ist es der Teil, der hinten am Horizont liegt.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Riesiger Eisberg in der Antarktis abgebrochen

Jedes Jahr brechen Eisberge vom Festlandeis der Antarktis ab, doch selten ein so großer: D-28 heißt der Eisberg von der Dimension des Großraums Londons. Mit dem Klimawandel hängt das aber nicht zusammen, das "Kalben" von Eisbergen ist ganz normal.

Eisberge sind für die Schifffahrt nicht ganz ungefährlich, das weiß man nicht erst seit dem Unglück der Titanic. Dennoch muss man in den nördlichen und südlichen Breiten immer wieder mit Eisbergen rechnen, denn von den großen Eisflächen der Pole lösen sich regelmäßig Eisberge ab, sie "kalben".

Riesiger Eisberg löste sich vom Schelfeis

Ein riesiger Eisberg hat sich vergangene Woche im Osten der Antarktis, vom sogenannten Amery-Schelfeis, gelöst. Er hat eine Fläche von 1.636 Quadratkilometern und ist damit etwa so groß wie das gesamte Stadtgebiet von London. Schon seit fast 20 Jahren war erwartet worden, dass er sich ablöst. Darum glauben Wissenschaftler auch nicht, dass das Kalben in einem Zusammenhang mit dem Klimawandel steht:

"Das ist Teil des normalen Zyklusses im Schelfeis, wo wir alle 60 bis 70 Jahre große Kalb-Ereignisse sehen." Prof. Amanda Fricker, Scripps-Instiute of Oceanography, USA

Das letzte Mal ist in den Jahren 1863/64 ein vergleichbar großer Eisberg vom Amery-Schelfeis abgebrochen.

Vom benachbarten Larsen-C-Schelfeis hat sich 2017 ebenfalls in der Antarktis ein gigantischer Eisberg gelöst, er war rund 6.000 Quadratkilometer groß und ist bis heute noch nicht vollständig abgeschmolzen. Wissenschaftler befürchten, dass durch Abbrüche langfristig das gesamte Larsen-C-Schelfeis in der Westantarktis zerfallen könnte. In den Jahren 1995 und 2002 waren erst das Larsen-A-Schelfeis und später das Larsen-B-Schelfeis fast vollständig zerfallen.