Seit über zehn Jahren gibt es auf EU-Ebene Vorstöße, einen Standard bei Ladekabeln zu etablieren. Die Europäische Kommission setzte bisher auf Freiwilligkeit: Mobilfunkhersteller sollten ermutigt werden, gemeinsame Ladegeräte zu entwickeln. Das hat zwar durchaus etwas bewirkt, aber noch nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung geführt. Laut einer von der Europäischen Union im Jahr 2014 veröffentlichten Studie hat sich die Zahl der Ladekabelarten von 30 im Jahr 2009 auf drei verringert, die mit neuen Geräten verkauft werden.
USB, "Lightning" und viel Elektroschrott
Mit jedem neuen Gerät wird ein neues Ladekabel und eventuell ein Adapterkabel mitgeliefert. Und natürlich sind ältere Geräte mit den entsprechenden Ladekabeln auch weiterhin in Gebrauch. Das erzeugt auf Dauer jede Menge Elektroschrott, laut EU-Parlament jährlich rund 51.000 Tonnen in der EU.
Smartphones haben heutzutage entweder eine Micro-USB-, USB-C- oder Lightning-Schnittstelle. Micro-USB wird inzwischen seltener eingesetzt. Viele Mobilfunkunternehmen setzen auf den neueren USB-C-Stecker. Nur Apple geht mit seinem Lightning-Anschluss eigene Wege.
Verbindliche Regeln für einheitliche Ladegeräte
Das EU-Parlament möchte jetzt endgültig dafür sorgen, dass Verbraucher sich nachhaltig für ein Ladekabel entscheiden können. Am 30. Januar 2020 stimmten die Abgeordneten mit großer Mehrheit für eine Resolution, in der die verpflichtende Einführung gemeinsamer Ladegeräte für alle Mobilgeräte gefordert wird. Bis spätestens Juli 2020 soll die Europäische Kommission einen konkreten Vorschlag für verbindliche Regeln vorlegen.