Wie schon bei vorangegangenen Treffen dürften vor allem die Belange von Elefanten unter den konferierenden Ländern für heftige Debatten sorgen. Sie sind aber nur ein Thema, das die Mitgliedsstaaten der CITES-Artenschutzkonferenz beschäftigt.
Freilebende Tiere und Pflanzen schützen
Das CITES-Abkommen wurde 1973 in Washington geschlossen, um den Handel mit gefährdeten Arten zu regeln. Denn der größte Treiber für das Artensterben ist nach der Zerstörung des Lebensraums die Übernutzung. Dazu zählt auch der nicht geregelte Handel. Mittlerweile 184 Staaten haben den CITES-Vertrag unterzeichnet. Ihre Vertreter debattieren vom 14. bis 25. November 2022 zwei Wochen lang zur 19. Vertragsstaatenkonferenz in Panama City.
Ziel ist es, freilebende Tiere und Pflanzenarten zu schützen. Bei den Konferenzen, die alle drei Jahre stattfinden, wurde bislang der Handel mit 38.000 Arten verboten oder strikt reguliert, aufgeteilt in etwa 6.000 Tier- und 32.000 Pflanzenarten. Regelungen können aber auch wieder gelockert oder aufgehoben werden. Damit ist CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) eines der bedeutendsten internationalen Naturschutzabkommen.
Haie, Rochen, gefährdete Wildtiere: Die Liste ist lang
Über den nachhaltigen Handel und die Aufnahme in die Liste von weiteren 600 Wildarten soll nun debattiert werden. Darunter sind auch sieben Baumgattungen, deren Bestand gefährdet ist. Gerade viele Reptilien, Amphibien und Fische werden erstmals unter Schutz gestellt. Auch im Angesicht der Corona-Pandemie werden sich die Mitglieder über den künftigen Umgang mit Gesundheitsrisiken durch den Wildtierhandel austauschen. Zudem wollen sich die Vertreter auf der CITES-Konferenz über die Bekämpfung organisierter Kriminalität im Wildtierhandel und die Rolle von indigenen und lokalen Gemeinschaften austauschen.
Außerdem stehen Debatten über viele Hai- und Rochenarten auf der Tagesordnung, die durch Überfischung bedroht sind. Die Bestände der empfindlichen Knorpelfische sind in den vergangenen Jahrzehnten besonders stark zurückgegangen: Ein Drittel der über 1.200 Arten ist vom Aussterben bedroht. Ein weiteres Thema sind exotische Tierarten, die teils illegal als Haustiere in andere Länder exportiert werden. China und Südostasien bilden hier die größten Absatzmärkte, aber auch in Europa tauchen immer wieder Exemplare gefährdeter Arten auf.
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Hitzige Debatten zu Elefanten erwartet
Auch Elefanten werden wohl ein großes Thema für Diskussionen sein. So war das bereits bei vergangenen Konferenzen. Das liegt daran, dass sich hier zwei Lager gegenüberstehen, die sehr unterschiedliche Vorstellungen haben: Einmal diejenigen Staaten, die das völlige Handelsverbot für Produkte von Elefanten und auch Flusspferden fordern und einmal die, die sich weniger Beschränkungen bei Elefanten und Breitmaulnashörnern wünschen. Konkret geht es um westafrikanische Länder auf der einen und südafrikanische Länder auf der anderen Seite.
"Einige Staaten im Süden von Afrika wollen für den Schutz ihrer Elefanten und deren gestiegene Anzahl belohnt werden, indem sie mit Elefantenprodukten handeln können, vor allem natürlich mit Elfenbein," so Davis Morgan, wissenschaftlicher Leiter bei CITES. Der Gewinn von solchen Produkten soll dann wiederum in den Artenschutz fließen. Das betrifft die Länder Simbabwe, Botsuana, Namibia und Südafrika, die Elfenbein in ihren Lagerbeständen haben - unter anderem von natürlich verendeten Tieren - und dieses verkaufen wollen. Allerdings ist der Elfenbeinhandel bereits seit 1989 weltweit weitgehend - bis auf Ausnahmen in diesen Ländern - verboten. Die Gefahr besteht, dass unter dem Deckmantel des legalen Handels auch der illegale Elfenbeinhandel erblühen könnte.
Diskutabel ist aber nicht nur Elfenbein aus Stoßzähnen, sondern vor allem auch lebende Elefanten: Denn dem gegenüber stehen Länder aus Westafrika, die geringere Elefantenbestände aufweisen und sich für ein absolutes Handelsverbot mit lebenden Elefanten aussprechen - auch für die vier oben genannten Länder, die als einzige noch mit ihnen handeln dürfen.
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