Zzzzzsssssss ... ein Geräusch, aus dem schlaflose Nächte gemacht sind. Den Frust kennen viele: Während der Partner tief und unbehelligt schläft oder auf der Terrasse den lauschigen Sommerabend genießt, ist man selbst damit beschäftigt - hochgeschlossen bekleidet - sich vor Mückenstichen zu schützen. Ungerecht, aber warum ist das so? Warum werden manche Menschen als Blutbank von den Mücken bevorzugt und andere dagegen komplett ignoriert?
Wer wird besonders von Mücken gestochen?
Tatsächlich wirken manche Menschen anziehender auf Stechmücken als andere. Das liegt aber nicht an besonders "süßem Blut", wie es landläufig oft heißt, sondern hängt von den Ausdünstungen des Körpers ab. Der Geruch des Kohlendioxids aus unserem Atem und der Milch- und Fettsäuren auf der Haut zieht Stechmücken an. Diese Ausdünstungen sind es, die "blutrünstige" Mücken in die Wohnung locken - nicht das Licht.
Alkohol und Körpergeruch sind für Mücken attraktiv
Unser Geruch ist eine Frage der Gene und es ist sozusagen Schicksal, ob wir eine Einladung zur Blutmahlzeit für Mücken ausstellen oder nicht. Allerdings ist das für Nicht-Mücken-Lieblinge nur begrenzt ein Grund zur Freude. Denn steht kein "besser" duftendes Opfer zur Verfügung, wird sich auch mit der "zweiten Wahl" begnügt.
Was wir beeinflussen können, ist die zweite Vorliebe der Mücken: den Alkohol. Denn auch Alkoholkonsum erhöht unsere Attraktivität bei den Insekten. Eine Studie der Universität Regensburg bestätigt, dass Testpersonen nach dem Genuss von Alkohol deutlich häufiger gestochen wurden als ohne. Mücken mögen offensichtlich eine Alkoholfahne. Auch der Atem von Schwangeren zieht Mücken mehr an, weil sie besonders viel Kohlendioxid ausatmen.
Was hilft, Mückenstiche zu vermeiden?
Ist man ein Mücken-Liebling, hilft es, den Hautgeruch zu verändern - zum Beispiel mit Mückenabwehrmitteln, die man auf die Haut aufträgt. Denn dann riecht die Haut anders - und für Mücken nicht mehr so anziehend. Wichtig ist, das Mittel großflächig und gleichmäßig aufzutragen. Die Mücken nutzen jede freie Stelle gnadenlos aus.
Mehr Tipps gegen Mückenstiche:
- Ein Ventilator soll den für Mücken angenehmen Körpergeruch besser verteilen, sodass die Plagegeister ihn nicht so intensiv wahrnehmen können.
- Öfter Duschen, vor allem, wenn man geschwitzt hat.
- Kein Alkohol.
- Meiden Sie die Nähe von Gewässern - gerade in der Dämmerung.
- Tragen Sie helle Kleidung, Mücken fliegen eher auf dunkle Textilien. Ein weiterer Vorteil: Auf den hellen Klamotten erkennen Sie einen Angreifer besser.
- Auch wenn es schwerfällt: Den Körper möglichst durch Kleidung bedecken und auf Shorts und Sommerkleidchen verzichten. Damit machen Sie es den Tierchen zumindest nicht ganz so einfach. Kriebelmücken halten Sie aber so zuverlässig fern, denn sie können nicht durch die Kleidung durchbeißen.
- Versiegeln Sie ihre Fenster vor tierischen Eindringlingen mit Fliegengittern. Sie halten neben Fliegen und Mücken auch anderes Getier wie Stinkwanzen oder Bernstein-Waldschaben zuverlässig fern.
Deshalb sollten Sie bei einem Mückenstich nicht kratzen
Wenn eine Mücke zusticht, gelangt über ihren Speichel ein Protein in die Haut, das die Blutgerinnung hemmt und die Einstichstelle betäubt. Dadurch kann die Mücke ungestört Blut saugen. Der Körper reagiert darauf mit einer Abwehrreaktion und schüttet Histamin aus - die Stelle beginnt zu jucken und schwillt an. Wer jetzt kratzt, verschafft sich meist nur kurz Linderung, verstärkt aber die Reaktion. Die juckreizverursachenden Stoffe werden verteilt, die Schwellung nimmt zu, und im schlimmsten Fall kann sich die Wunde durch eingedrungene Keime entzünden.
So behandeln Sie Mückenstiche - mit Kälte oder Hitze
Statt zu kratzen, sollte man den Stich möglichst schnell kühlen - etwa mit einem Eisbeutel (Vorsicht Erfrierungen!), einem kalten Löffel, einem kühlenden Gel oder Quark. Das lindert den Juckreiz. Ist der Stich bereits entzündet, kann eine Creme mit Cortison helfen. In schweren Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch Hitze kann wirksam sein: Sie zerstört das juckreizauslösende Protein. Spezielle elektronische Stichheiler erhitzen die Stelle auf etwa 51 Grad Celsius - heiß genug, um zu wirken, aber ohne die Haut zu verbrennen. Ein erhitzter Löffel funktioniert nach demselben Prinzip, birgt aber ein höheres Risiko für Verbrennungen. Wichtig ist, die Behandlung möglichst früh durchzuführen.
Dieser Artikel ist erstmals am 26. Juli 2021 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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