Das Jahr 46 vor Christus: Eigentlich ist es laut Kalender Sommer, aber die Bäume verlieren bereits ihre Blätter. Der Kalender mit dem das Jahr geplant wird und an dem sich zum Beispiel die Bauern orientieren, würde auf diese Weise immer sinnloser. Deswegen reformiert Gaius Julius Cäsar den Kalender, der zu dem Zeitpunkt etwa zwei Monate im Vergleich zum Sonnenjahr "nachgeht".
Warum gibt es nur alle 4 Jahre ein Schaltjahr?
Um den Kalender wieder einigermaßen in Einklang mit dem Sonnenjahr zu bringen, macht Cäsar den letzten Monat des römischen Jahres, den Februar, alle vier Jahre einen Tag länger. Da die Erde etwas mehr als ein Jahr um die Sonne kreist, versucht er auf diese Weise den Jahreszeiten-Rhythmus auszugleichen. Das hilft erst einmal, aber eine gewisse Ungenauigkeit bleibt. Der Julianische Kalender, wie er nach seinem Reformator Julius Cäsar genannt wird, ist elf Minuten zu lang. Er geht jetzt also elf Minuten vor. So verschiebt sich im Lauf der Jahrhunderte der Kalender erneut, zunächst um Stunden dann um Tage.
Papst Gregor XIII streicht 10 Tage aus dem Kalender
Im Jahr 1582 korrigiert Papst Gregor XIII. diese Ungenauigkeit im Julianischen Kalender. Er beruft eine wissenschaftliche Kommission ein. Unter Leitung des italienischen Astronomen Luigi Lilio und des Bamberger Mathematikers Christoph Clavius erarbeitet sie einen neuen Kalender. Sie berechnet, dass der Kalender zehn Tage vorgeht. Per Dekret streicht Gregor XIII. daraufhin die zehn Tage, die sich seit der Reform von Cäsar angesammelt haben: Nach dem 4. Oktober 1582 kommt sofort der 15. Oktober.
Neue Regel verlangsamt den Kalender
Damit nicht erneut so viele Tage auf einmal aus dem Kalender gestrichen werden müssen, führt Gregor XIII nach Berechnungen seiner Kommission zugleich eine neue Regel ein: In einem Zeitraum von 400 Jahren müssen drei Schalttage ausfallen.
Warum ist alle 100 Jahre kein Schaltjahr?
Damit die Tage nicht auf einmal gestrichen werden müssen und der Ausfall künftig planbar ist, stellt er eine weitere Regel auf. Die drei überzähligen Schalttage werden in den Jahren gestrichen, die glatt durch 100 teilbar sind aber nicht glatt durch 400. Nach 1582 waren das die Jahre 1700, 1800 und 1900.
Die Jahre 1600 und 2000 waren dagegen normale Schaltjahre, denn sie sind zwar glatt durch 100 aber eben auch glatt durch 400 zu teilen.
Im Audio: Nur alle vier Jahre gibt es einen 29. Februar
Dieser Artikel ist erstmals am 28.2.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!