Das Wetterphänomen El Niño tritt etwa alle vier Jahre auf und beeinflusst das Weltklima. Es sorgt für mehr Wetterextreme.
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Das Wetterphänomen El Niño tritt etwa alle vier Jahre auf und beeinflusst das Weltklima. Es sorgt für mehr Wetterextreme.

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Wetter: El Niño schwächt sich nach Wärmeperiode ab

Luft- und Meerestemperatur waren im Februar 2024 höher als je zuvor. Das liegt am Klimawandel und ein wenig auch am Wetterphänomen El Niño, das alle paar Jahre auftritt. Ab Juni soll El Niño abklingen. Bayern ist von diesem Phänomen kaum betroffen.

Laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) besteht eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent, dass El Niño von März bis Mai 2024 andauern und für weitere Temperaturrekorde sorgen wird. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent herrschen im Juni neutrale Bedingungen. Es besteht die Möglichkeit, dass sich das gegenteilige Phänomen, La Niña, später im Jahr entwickelt, aber das ist zurzeit noch ungewiss. Das würde für Abkühlung sorgen.

Wetterphänomen El Niño verändert die Meeresströmungen

Das Phänomen El Niño beeinflusst das Wetter auf der ganzen Welt seit Juni 2023 zum wiederholten Male. Es erreichte im Dezember seinen Höhepunkt und war eines der fünf stärksten je registrierten Exemplare, so die WMO. Generell wirkt sich El Niño am stärksten auf südamerikanische Länder wie Kolumbien oder Peru aus. Es sorgt für Hitze und Verwüstung, weil es die Bedingungen in Atmosphäre und Ozean umdreht: Das Wasser im Westpazifik kühlt ab und drängt warmes Wasser vor die Küste Südamerikas. Aber auch der milde Winter in Deutschland soll laut Wetter-Experten teilweise eine Folge der veränderten Meeresströmungen sein.

Im Video: El Niño und La Niña – Wetteranomalien mit weltweiten Folgen

Überschwemmte Felder und Hütten am Solimoes Fluss - Amazonas. El Niño und La Niña bringen das Wetter entlang des tropischen Pazifiks durcheinander. Weil sich Luft- und Meeresströmungen ändern, kommt es weltweit zu Extremwetterlagen.
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El Niño und La Niña

In Bayern hat der menschengemachte Klimawandel großen Einfluss

Die Auswirkungen auf Bayern sind durch El Niño gering. "Der Klimawandel spielt eine viel größere Rolle", sagte der Geograph Michael Becht von der Katholischen Universität Eichstätt dem Bayerischen Rundfunk. "Wenn ich die Temperatur im Mittel um ein Grad Celsius erhöhe, habe ich schon mal sieben Prozent mehr Wasserdampf, der als Regen irgendwann wieder auf die Erde fällt und mit diesem höheren Wasserdampfangebot in der Atmosphäre habe ich natürlich auch eine höhere Gefahr an Starkregenereignissen, die wir in Bayern zunehmend registrieren."

La Niña wirkt El Niño beim Wettergeschehen entgegen

Falls sich ab Sommer das Wetterphänomen La Niña durchsetzen sollte, würde es die Temperaturrekorde drosseln. Denn dann würde im Ostpazifik kühleres Wasser aus tiefen Meeresschichten aufsteigen. Üblicherweise dauert La Niña zwischen fünf Monaten und einem Jahr. El Niño dauert meist etwas länger – normalerweise zwischen neun Monaten und einem Jahr. Es beeinflusst das Wettergeschehen in unregelmäßigen Abständen. Im Durchschnitt tritt es alle vier Jahre auf und verstärkt Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit und Überschwemmungen.

Im Video: Wetterextreme – Bayern drohen heiße Zeiten

Palmen im Sturm
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Der Klimawandel macht sich auch bei uns immer öfter bemerkbar. Dazu kommen natürliche Wetter-Phänomene wie "El Nino".

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