Mountain-Biker hängen ihre Räder in den Sechsersessellift am Geißkopf
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Mountain-Biker hängen ihre Räder in den Sechsersessellift am Geißkopf

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25 Jahre Bikepark Geißkopf - Retten Bikeparks die Skigebiete?

25 Jahre Bikepark Geißkopf - Retten Bikeparks die Skigebiete?

Der Bikepark am Geißkopf im Bayerischen Wald war einer der ersten überhaupt in Europa. Dieses Wochenende feiert er 25-jähriges Jubiläum. Sein Erfolg hilft auch dem Skigebiet Geißkopf gegen den Schneemangel.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Als Diddie Schneider aus Stuttgart 1999 die ersten Trails in die Berghänge des 1.097 Meter hohen Geißkopfs baggerte, dachten viele "der spinnt ja - Radfahrer mit dem Lift hochschicken und extra Strecken bauen", erinnert sich der heute 58-Jährige. Es wirkte tatsächlich abenteuerlich. An die Einer-Sessel des Lifts für Wanderer und Skifahrer wurden hinten Haken montiert, in die man die Räder einhängte.

Skilift für Räder - "der spinnt ja!"

Doch der ehemalige Radsportler glaubte an eine Zukunft für den Bikesport und behielt Recht. Aus den fünf Trails am Geißkopf für sehr sportliche Radfahrer wurden bis heute 18, einige davon einfacher und familienfreundlich. Biken ist von einer Randsportart zum Breitensport geworden. Diddie Schneider plant und baut heute weltweit Bikeparks, sogar in China oder Malaysia.

1.200 Biker kommen heute an Spitzentagen zum Geißkopf und hängen ihre Räder nun komfortabel in einen modernen Sechser-Sessellift. Der knapp neun Millionen Euro teure Lift, der die alte Sesselbahn ersetzt, wäre ohne Bikepark nicht denkbar:

"Wir hätten den neuen Lift ohne Ganzjahresbetrieb auf keinen Fall gebaut. So ein Lift muss ausgelastet werden. Wir haben aber im Winter nicht genug Skitage.“ Dominik von Poschinger-Bray, Inhaber und Geschäftsführer der Geißkopfbahn

Am Geißkopf, ein beliebtes Skigebiet im Bayerischen Wald, ist man in Zeiten des Klimawandels schon glücklich über 30 bis 60 Skitage pro Saison. Es gab aber schon Winter, mit gerade mal 14 Tagen Skibetrieb, so Poschinger-Bray, natürlich eine "Katastrophe". Der Bikesport dagegen funktioniert im Frühjahr, Sommer und dank milderer Temperaturen inzwischen bis in den späten Herbst. Die Sesselbahn lief zwar auch früher schon für Wanderer, doch deren Zahl ist zu klein für einen Ganzjahresbetrieb.

Zukunft: Biken statt Skifahren?

Es gab am Geißkopf schon ein gutbesuchtes "Christmas-Biken“ oder Biketage an Januartagen ohne Schnee. Trotzdem klappt das nur, wenn es nicht zu kalt, zu nass oder zu vereist ist, sagt Dominik von Poschinger-Bray. Den Skibetrieb ganz aufgeben will er nicht. "Eine Seilbahn braucht den Winter- und den Sommerbetrieb und wir haben ja auch noch Winter, die gut funktionieren.“ Das Hauptproblem sei die Schwankung, also gute Winter und dann wieder Komplettausfälle fast ohne Schnee. Auch Diddie Schneider, der privat gerne Ski fährt, würde den Skibetrieb nicht abschaffen. Aber der Trend weltweit gehe weg vom Skifahren:

"Die Bike-Industrie geht davon aus, dass sie in Europa in den nächsten fünf Jahren 300 Millionen E-Bikes verkaufen. Weltweit gibt es 100 Millionen Skifahrer. Dann kann man sich das Potential ausrechnen.“ Diddie Schneider, Bikepark-Betreiber

Bikeparks sind keine Patentlösung

Aber Bikeparks sind keine Patentlösung für sämtliche Skigebiete, findet Diddie Schneider. Es gebe in Europa Parks, die mangels Erfolg wieder geschlossen wurden. Ein Park müsse gut und nach den Wünschen der Zielgruppen gestaltet sein. Am Geißkopf sind die Trails möglichst naturnah ohne viel Baumfällungen in’s Gelände gebaut. "Wir wollen den Charakter, wie wenn man durch den Wald fährt. Dazu passen keine breiten Schneisen", sagt Diddie Schneider.

Neuer familienfreundlicher Bikepark auch am Arber

Die Gemeinde Bischofsmais baut momentan ergänzend 17 Kilometer familienfreundliche Trails im Tal, einen davon sogar barrierefrei, für Menschen mit Behinderung, die in Begleitung fahren. Auch am Großen Arber entsteht bis 2025 ein neuer familienfreundlicher Bikepark, auch dort ganz bewusst als Ergänzung zum Skifahren. Die Geißkopfbahn sieht ihn nicht als Konkurrenz. Der Bayerische Wald sei landschaftlich hervorragend für den Bikesport geeignet. Mehr Angebot ziehe insgesamt mehr Besucher für die ganze Region an.

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Diddie Schneider ist der Erfinder von Bikeparks und seit 25 Jahren der Macher des Bikeparks am Geißkopf.

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