Am Freitagabend sind zwei nicht angemeldete Protestzüge durch Nördlingen gezogen. Damit demonstrierten rund 800 Teilnehmer gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht.
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800 Menschen bei nicht angemeldeten Corona-Demos in Nördlingen

800 Menschen bei nicht angemeldeten Corona-Demos in Nördlingen

Am Freitagabend sind zwei nicht angemeldete Protestzüge durch Nördlingen gezogen. Damit demonstrierten rund 800 Teilnehmer gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Nicht alle hielten sich an die Auflagen der Behörden.

Um kurz nach 19 Uhr setzt sich einer der Demonstrationszüge auf dem Nördlinger Markplatz in Bewegung und zieht durch die Altstadt. Viele der Teilnehmer des nicht angemeldeten Protests tragen Kerzen oder ein Grablicht in der Hand. Die Polizei spricht bei zwei verschiedenen Protestmärschen von insgesamt 700 bis 800 Teilnehmern. Die Menschen demonstrierten nach eigenen Angaben gegen die geltenden Corona-Beschränkungen und eine allgemeine Impfpflicht gegen das Virus.

Behörden hatten Maskenpflicht verhängt

Das Landratsamt Donau-Ries hatte am Donnerstag wegen des zu erwartenden Protests eine Allgemeinverfügung für das Nördlinger Stadtgebiet für die Dauer von 19 bis 20.30 Uhr erlassen. Für Versammlungen galt eine FFP2-Maskenpflicht sowie ein Abstand von mindestens 1,50 Meter zu anderen. Der Großteil der Protestteilnehmer hielt sich an die Maskenpflicht, viele ignorierten sie aber auch.

Polizei stellte zwei Ordnungswidrigkeiten fest

Obwohl der Protest nicht angemeldet war und teilweise Straßen blockierte, griff die Polizei nicht ein. Ein Sprecher sagte dem BR, dass die Beamten zwei Ordnungswidrigkeiten wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht festgestellt hätten. Außerdem seien fünf Personen wegen fehlender Kooperation und Nichtbeachtung der Maskenpflicht von der Versammlung ausgeschlossen worden. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 70 Beamten im Einsatz.

Teilnehmer waren gegen eine Impfpflicht und Corona-Beschränkungen

Viele sagten dem BR, sie wollten sich mit dem Protest gegen eine mögliche Impfpflicht stellen. "Ich kann entscheiden, welche Art von Medikamenten ich möchte und welche nicht", sagte Isabel Graumann dem BR. "Wir wollen die Beendigung der Corona-Maßnahmen", forderte ein anderer Teilnehmer. Peter Hubel sagte dem BR: "Ich möchte ein ganz klares Zeichen hier setzen, dass dieser Wahnsinn ein Ende hat." Ein weiterer Teilnehmer sagte: "Die Corona-Maßnahmen können ja zum Teil bestehen bleiben, wenn sie sinnvoll eingesetzt sind, aber nicht dieses Übertriebene: Wir machen aus einem Virus eine Pandemie. Wir brauchen unsere Freiheit zurück."

Protest-Aufrufe im Messenger-Dienst Telegram

Gegen 20 Uhr trafen sich beide Demonstrationszüge vor dem Rathaus auf dem Markplatz und zerstreuten sich. Zu den Märschen war vorab über Messenger-Dienste wie Telegram aufgerufen worden. Bereits in den vergangenen beiden Wochen gab es in Nördlingen nicht angemeldete Versammlungen gegen die Corona-Politik.

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