BR24: Gemeinsamer Name, gleichbleibende Qualität

Neuer Name, gleiche Qualität: Unter diesem Motto steht die Zusammenführung des Radiosenders B5 aktuell, der Rundschau und BR24 zu einer Marke. Künftig kann BR24 nicht nur gelesen, sondern auch im Radio gehört und im Fernsehen angesehen werden. Die jeweiligen Redaktionen sind schon lange eng vernetzt, nun wollen sie gemeinsam stärker auftreten. Dabei ist nicht alles neu - es werden weiterhin dieselben Stimmen und Gesichter zu hören und zu sehen sein.

Ein Großteil der Reaktionen fällt positiv aus, doch es gibt auch Nutzerinnen und Nutzer, die die alten Namen vermissen werden. Ein Überblick.

+++ Wie klingt BR24?

30 Jahre lang hieß der Radioinformationssender des Bayerischen Rundfunks "B5 aktuell". Pünktlich zum Jubiläum bekommt er einen neuen Namen. Doch bei BR24 im Radio wird sich akustisch nicht viel ändern. In den vergangenen 30 Jahren hat B5 aktuell seinen Klang allerdings des Öfteren gewechselt - ein Twitter-User hat ein paar der Sounds zusammengestellt.

+++ Zeit für Veränderung

Sich an den neuen, gemeinsamen Namen BR24 zu gewöhnen, wird für den ein oder anderen Hörer vielleicht ein bisschen dauern. Doch nach 30 Jahren ist es Zeit für Veränderung, auch wenn es einigen Twitterusern scherzhaft etwas "zu schnell" geht, wie dem SPD-Landtagsabgeordneten Florian Ritter.

+++ Neuer Name, altbekanntes Gesicht

Trotz des neuen Namens: Die ehemaligen Rundschau-Moderatoren werden natürlich nicht ausgetauscht. BR24-Moderator Stefan Scheider reagiert auf einen Tweet, in dem es heißt, der Moderator sehe aus wie immer - und bedankt sich für das Kompliment.

Doch nicht alle sind von der Änderung begeistert. Der Name BR24 sei zu sperrig, kritisiert ein User. Zudem tue es weh, eine über Jahrzehnte etablierte Marke wie die "Rundschau" aufzugeben.

+++ Glückwünsche und kleine technische Probleme

Auf Twitter sind die meisten Rückmeldungen zum neuen Namen positiv. So wünscht der Landespressesprecher der Freien Wähler, Christoph Hollender, viel Erfolg auf dem neuen Weg.

Bei der Umstellung von B5 aktuell auf BR24 ist allerdings noch nicht alles glatt gelaufen, wie Twitter-User teilen: In einigen Radios werden heute sowohl der alte als auch der neue Name angezeigt. Auch "Alexa" hat sich wohl noch nicht ganz an den neuen Namen gewöhnt.

+++ BR-Chefredakteur Nitsche: "Gemeinsame Standards im Journalismus"

BR-Chefredakteur Christian Nitsche hat im Thema des Tages die Umbenennung von B5 aktuell, Rundschau und BR24 zu "BR24" erläutert. Aus einem gemeinsamen Team werde eine gemeinsame Marke. Nitsche: "Wir haben gemeinsame Standards im Journalismus, nämlich seriösen Journalismus. Wir geben keine Meinung vor, sondern wir wollen schlicht gut informieren, und das gilt für alle Mediengattungen, die wir jetzt hier unter einer Marke versammeln. Also wir sind im Grunde ein gemeinsames Team, und was spricht da nicht für eine gemeinsame Marke?"

Die soll auch zu einer besseren Sichtbarkeit führen. "Natürlich gibt es auch einen Wettstreit der Medienmarken, und wir wollen mit BR24 dann letztendlich alles, wofür wir stehen, stärken", betonte Nitsche. "Wir brauchen eine bessere Sichtbarkeit auf Suchmaschinen, und diese Sichtbarkeit wird dazu führen, dass noch klarer ist: Dieses Angebot ist ein unverzichtbares Angebot für Bayern."

Künftig sollen die Redaktionen nicht nur alle BR24 heißen, sondern auch räumlich zusammengeführt werden. "Wir sind ja schon gut vernetzt über Themenaustausch, gemeinsame Sitzungen, aber dieser Vernetzungsgrad wird sicherlich sukzessive noch immer weiter wachsen", so Nitsche. "Und was wir ja vorhaben: (…) Wir werden auch 2023/2024 einen gemeinsamen Newsroom beziehen. Das wird dann nochmal helfen, um Themenideen noch besser und schneller auszutauschen, auch im Fall von Breaking News. Was aber auch ganz klar ist: Wir werden die Pluralität nicht verlieren. Wir werden unterschiedliche Formate weiterhin haben, die unterschiedliche Gewichte auch haben, die einen mehr Deutschland, die anderen mehr Bayern. Also: Wir stehen für Konstanz, da kann sich jeder drauf verlassen."

Nitsche betonte, dass sich an der Qualität und den Stimmen nichts ändern werde.

"Es wird sicherlich auch diejenigen geben, die erstmal enttäuscht sind, die sagen: 'Mensch, ich hab mich so gewöhnt an diesen Namen, ich hab den auch lieb gewonnen, das ist im Grunde auch meine Medienhistorie.' Aber ich denke, und so geht’s mir auch: Wenn man hineinhört in B5, BR24 heute, dann merkt man, es ist einfach das Gleiche, man hat die gleiche Qualität, die gleichen Stimmen, eine absolut gute Themenauswahl, also es ist wie bisher, der Gewöhnungseffekt, stellt sich, glaube ich, sehr schnell ein. Wir können da, glaube ich, schnell überzeugen." BR-Chefredakteur Christian Nitsche

+++ Der Hörer "Oberon" will BR24 teilen

Noch fühlt sich der Switch auf "BR24" für viele etwas unwirklich an, die vielen, die bisher immer B5 aktuell gehört haben, die Rundschau sehen. Aber: Als der Namenswechsel angekündigt wurde, pünktlich zum 30sten Geburtstag von B5 aktuell im Mai, da wurde es von Ihnen erfreulich positiv kommentiert.

Nur der Hörer "Oberon" hatte ein kleines, sehr interessantes "Problem" mit "B5 aktuell". Er schreibt uns: "Ich liebe es, Zahlen zu zerlegen." Das gehe bei ihm ganz automatisch, und eine Primzahl wie die Fünf sei da eben sperriger als die 24:

• Zum Audio-Player: Hier können Sie BR24 Radio online hören

+++ Andere Musik im Info-Radio BR24?

Michael G. Stolle hört täglich bis zu acht Stunden (!) B5 aktuell. Auch er freut sich auf die kommende Abwechslung - hat da aber eine Frage:

Ich höre seit November 2011 täglich bis zu 8 Stunden B5 aktuell/BR24. Super! Ab Juli bin ich gespannt ob es wieder neue Jingles geben wird". Michael G. Stolle, leidenschaftlicher Hörer von BR24 im Radio.

Gibt es neue Jingles? Steffen Jenter, der Leiter der Inforadio-Redaktion BR24, die bisher "Redaktion B5 aktuell" hieß:

Die Antwort ist ein klassisches JEIN. Melodie, Sound, Musikbett und Sprecher bleiben gleich. Aber der Name ändert sich - aus B5 aktuell wird BR24. Und wir bekommen einen neuen gemeinsamen Claim: "Hier ist Bayern". Die Folge: Über 500 Verpackungselemente, Opener und Promos müssen neu eingesprochen, produziert und bereitgestellt werden. Eine Mammutaufgabe für Redaktion und Technik. Aber wir machen das gerne. Denn es gibt mehr als 24 gute Gründe BR24 zu hören... ;-)

B5 aktuell, die Rundschau und BR24 haben bereits seit dem Frühjahr 2016 ein gemeinsames Sounddesign. Push-Nachrichten, Radio-Jingles, B5 aktuell-"Showopener" (so heißen die Soundpakete vor neuen Nachrichtenpaketen, mit der Botschaft: Hinhören!) - alles ist bereits seit Jahren so komponiert, dass man auch deutlich hört: Die sind Familie.

Was uns zur Frage von Chrissly bringt...

+++ Was ändert sich eigentlich alles bei BR24?

Die Frage von Chrissly ist gar nicht so einfach zu beantworten - es hat sich nämlich schon sehr viel verändert, ohne dass das groß sicht- oder hörbar wurde. B5 aktuell, Rundschau und BR24 sind schon sehr lange sehr eng vernetzt. Wie eng? Erklärt Gudrun Riedl von BR24, die seit Anfang an dabei war, als auch "BR24" noch nicht "BR24" hieß, sondern - etwas sperrig - "Webaktualität".

BR24 digital ist im Kern bereits als gemischtes Team entstanden - Radio, TV- und Onlinekolleginnen und Kollegen haben das Angebot gemeinsam aufgebaut. Der Facebook-Auftritt ist aus der Facebookseite der Rundschau entstanden, auch mit vielen Videos der Abendschau. Der Twitter-Account von BR24 baute 2012 auf dem Account von B5 aktuell auf. Die Teams der drei Redaktionen sprechen sich täglich auf Sitzungen ab, bei Breaking-News gibt es ebenfalls eine sehr enge Zusammenarbeit. Rundschau-Sendungen werden als #BR24Live gestreamt, Digital-Formate wie der "Faktenfuchs" laufen auch im TV und im Radio, Experten und Korrespondenten arbeiten für alle Ausspielwege. Das B5 "Thema des Tages" gibt es schon seit Jahren täglich auch im Netz. Gudrun Riedl, BR-Digitalexpertin und seit 2012 am Aufbau von BR24 digital beteiligt.

Aber natürlich ist es noch einmal ein großer Schritt, wenn wir nun wirklich alle BR24 sind. Da geht es den Machern von BR24 ähnlich wie den Hören, Sehern und Lesern. Keiner weiß, wie sich das genau anfühlt.

Was denken Sie zum neuen "Rundum"- Informationsbegleiter BR24?

Schreiben Sie uns gerne - an feedback@BR24.de

+++ B5-Hörer finden Namensswitch "folgerichtig"

Erst 30 Jahre erfolgreich "B5 aktuell" und jetzt "BR24"? Und das sollen die Hörer des ersten Info-Programms Deutschlands gut finden? Oder müssen wir fürchten, dass die meisten irritiert sind? Das treibt uns natürlich um - und wir wollten es wissen, von einer, die da bestens Bescheid weiß, von Birgit van Eimeren, sie leitet beim BR die Abteilung Unternehmensanalyse und Medienforschung:

Natürlich ist es eine Irritation, wenn eine Welle die 30 Jahre alt ist, dann als BR24 ankommt. Wir wissen aber auch, BR24 – unser digitales Informationsportal – ist ja keine Unbekannte. Und ich glaube, die Hörer werden es eher goutieren. Sie nutzen BR24 in der Straßenbahn, am Arbeitsplatz, im Auto hören sie B5 aktuell, und schauen sich am Abend die Rundschau im BR Fernsehen an. Dass man hier Nachrichten und Informationen zusammenführt und bündelt ist gerade für die Hörer von B5 aktuell folgerichtig.

+++ Was falsch gemacht?

Den guten Namen abgeben, nach mehr als 30 Jahren! Was für eine Zumutung. Da muss sich ein Direktor den kritischen Fragen stellen, zum Beispiel von Steffen Jenter, Redaktionsleiter von B5 aktuell, im Namen seiner ganzen Redaktion. Was, Thomas Hinrichs, haben wir eigentlich falsch gemacht? War der Name "B5 aktuell" nicht mehr zeitgemäß, oder hat Ihnen der Inhalt nicht mehr gefallen? fragt Steffen Jenter, jetzt Leiter der Redaktion BR24 (Radio), den Informationsdirektor des Bayerischen Rundfunks. Der holt kurz Luft und antwortet Klartext:

Weder noch, Herr Jenter, Sie haben gar nichts falsch gemacht - ganz im Gegenteil! - Sie können nach mehr als 30 Jahren wirklich sagen, Sie haben alles abgeräumt, was man in der alten, analogen Welt erreichen konnte (...). In den vergangenen 30 Jahren hat B5 aktuell bewiesen, dass es das beste und erfolgreichste Informationsradio ist. Daran ändert sich auch nichts." Aber die Gesellschaft hat sich entwickelt und auch die Mediennutzung. (...) Da haben wir gesagt: Alle Info- und Nachrichtenangebote sollen unter einer Marke laufen, so dass auch die Jüngeren, die Älteren und die Mittleren wissen: Wenn sie BR24 einschalten, egal ob Radio, Fernsehen oder Online, dann bekommen sie das Beste vom Besten. Thomas Hinrichs, BR-Informationsdirektor

+++ Gute Idee: BR24 trimedial und schlank

Dr. Ulrich Paasche, 77, begleitet uns interessiert. Er sprach mal für den BR, in seinem Leben vor dem Ruhestand. Wir danken für das Kompliment:

Ich verfolge alle Aktivitäten "meines" BR nach wie vor sehr intensiv, linear und nichtlinear, auf allen Ausspielwegen. Es war eine gute Idee, die Nachrichtenkompetenz des BR unter dem Oberbegriff BR24 trimedial und schlank zu bündeln.