Würzburg nach der Zerstörung - Kinder halfen den Schutt wegzuräumen. (Archivbild)
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Als Helfer im brennenden Würzburg - ein Augenzeugenbericht

Als Helfer im brennenden Würzburg - ein Augenzeugenbericht

Als am 16. März 1945 Würzburg zerbombt wurde, standen große Teile der Stadt in Flammen. Im Kampf gegen die Brände kam auch Hilfe von außerhalb: Die Feuerwehr-Fernbereitschaft. Einer von ihnen war ein Junge aus Marktheidenfeld.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Würzburg brennt, ein flammendes Inferno. Und mittendrin im Chaos Heinz Eschenbacher aus Marktheidenfeld: "Da sind die Flammen gekommen. Das war furchtbar, sehr sehr schlimm." Eschenbacher ist damals ein Schuljunge, gerade einmal 15 Jahre alt, als er sich mitten im Grauen wiederfindet. Schon mit 13 Jahren war er der Marktheidenfelder Wehr beigetreten. Der Feuerwehr-HJ, wie das damals hieß.

Fernbereitschaften zum Schutz von Großstädten

Die Marktheidenfelder Feuerwehrleute sind Teil der Feuerwehr-Fernbereitschaft Karlstadt, der auch Männer aus Gemünden und Lohr angehören. Die Fernbereitschaft wird am 16. März 1945 alarmiert, zum Einsatz im rund 30 Kilometer entfernten Würzburg.

Im Karlstadter Stadtarchiv gibt es alte Aufzeichnungen zu dem Einsatz. Der damalige Feuerwehr-Kommandant Konrad Biener hat die Ereignisse festgehalten: "Ich schilderte meinen Kameraden die furchtbare Lage in Würzburg und erklärte ihnen, dass sie jetzt zum schwersten Einsatz anzutreten hätten."

  • Zum Artikel: Würzburg erinnert an Bombenangriff vom 16. März 1945

Totales Chaos: "Es war wie in einer Geisterstadt"

Als die Fernbereitschaft Karlstadt in Würzburg ankommt, zeigt sich das volle Ausmaß des verheerenden Bombenangriffs. Niemand kann die Lage überblicken, keiner kann klare Anweisungen geben. Alle Kommunikationswege und Befehlsstrukturen in Würzburg sind zusammengebrochen. Kommandant Biener entscheidet schließlich alleine, dass er seine Männer in der Würzburger Pleich zum Einsatz bringt.

Nach einer furchtbaren Nacht in der brennenden Stadt werden die Männer dann von Feuerwehrkameraden abgelöst. So kommt auch der junge Heinz Eschenbacher ins zerstörte Würzburg. Auf dem Weg in die Stadt kommen ihm Würzburger entgegen, die aus den brennenden Ruinen fliehen, ihre letzten Habseligkeiten auf Handkarren hinter sich herziehend. "Es war ein trauriger Anblick, als wir in Würzburg ankamen. Es war wie in einer Geisterstadt", erinnert sich Eschenbacher.

Verzweifelte Suche in den Trümmern

Überall brennt es noch. Verzweifelt versuchen die Feuerwehrleute die Flammen einzudämmen. Der Luftangriff ist zwar vorbei. Aber der Lösch-Einsatz bleibt lebensgefährlich. Immer wieder explodieren Blindgänger in den Trümmern. Doch trotz der Gefahren – viele Würzburger steigen durch die zusammengestürzten Häuser. Verzweifelt suchen sie nach Angehörigen, aber vergebens. Wenn überhaupt, finden sie nur Tote. Währenddessen ist der 15-jährige Heinz Eschenbacher weiter im Einsatz. Der Feuerwehrfernbereitschaft gelingt es, einige Brände zu löschen. Erst als der Junge wieder zu Hause ist, erfährt er: Bei dem Angriff am 16. März 1945 hat er seine Großmutter verloren.

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