Auf der Verkaufsplattform Ebay soll ein angeblich historischer Zaunpfosten aus dem ehemaligen KZ Dachau angeboten worden sein. Derzeit werde geprüft, ob das rechtliche Konsequenzen haben könnte. Das sagte Christoph Thonfeld, der stellvertretende Leiter der Gedenkstätte, dem BR.
Inserat wurde schnell wieder gelöscht
Ein Verkäufer hatte den Pfosten auf der Online-Plattform Ebay zum Kauf angeboten. Ebay hatte das Inserat allerdings bereits gelöscht, als Thonfeld es sich näher anschauen wollte. Deshalb könne er nicht beurteilen, ob der Pfosten tatsächlich zum historischen Zaun des Konzentrationslagers gehört haben könnte.
Der stellvertretende Leiter der KZ-Gedenkstätte Dachau hält dies jedoch durchaus für möglich, weil das Gelände früher um einiges größer gewesen sei als das der heutigen Gedenkstätte. Es könne deshalb sein, dass sich Teile der Umzäunung auf privatem Gelände befunden hätten und an Dritte weitergegeben wurden.
Gedenkstätte will Handel unterbinden
Die Gedenkstätte will dazu beitragen, dass Gegenstände, die mit dem Völkermord an den europäischen Juden in Verbindung stehen, nicht auf dem freien Markt landen. "Wenn es tatsächlich historischer Bestand ist, wäre uns als Gedenkstätte wichtig zu prüfen, ob man den Handel mit solchen Dingen rechtlich anfechten kann", sagte Thonfeld dem BR. Man habe die Untere Denkmalschutzbehörde und das Staatliche Bauamt Freising gebeten, sich mit dieser Frage zu befassen. Auch die Rechtsabteilung des Landesamts für Denkmalpflege wolle man noch anfragen, damit sie den Vorfall prüft.
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